Belgien-Premiere für den neuen Skoda Fabia R5: Bei der Ypern-Rallye steuert Freddy Loix zum ersten Mal den Nachfolger des Fabia S2000, mit dem er in den letzten Jahren große Erfolge feierte und 2014 Landesmeister wurde. Der Neue wurde am Donnerstag in Limelette vorgestellt.
"Der große Unterschied: Er hat einen 1,6-Liter-Turbomotor, im Gegensatz zu dem Zwei-Liter-Saugmotor des S2000. Das bedeutet, er ist bequemer zu fahren", erklärt Loix bei der Vorstellung des neuen Autos im BRF-Interview. "Du hast ein bisschen mehr Drehmoment und auch die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 198 Stundenkilometern etwas höher. Das spielt auf den belgischen Rallyestrecken eine nicht unerhebliche Rolle."
Das Auto ist seit dieser Woche in Belgien - aber die Umstellung wird "Fast Freddy" nicht schwer fallen. Er hat den R5-Renner mitentwickelt. "Ich habe anderthalb Jahre die Testarbeit unterstützt. Insgesamt hat Skoda Motorsport mit dem neuen R5 12.000 Testkilometer zurückgelegt, ungefähr ein Viertel davon bin ich gefahren", erklärt Loix. "Ich bin der älteste Testfahrer bei Skoda - der mit der meisten Erfahrung. Wichtig für Skoda ist, dass ich ein Auto aufbaue, mit dem jeder klar kommt und das auf allen Terrains gut zu fahren ist. Die Werkspiloten Esapekka Lappi, Jan Kopecky und Pontus Tidemand haben dann ihr eigenes Feintuning gemacht."
Der Zeitpunkt für die Belgien-Premiere hätte nicht besser sein können. Bei der Ypern-Rallye, die zur belgischen und zur Europa-Meisterschaft zählt, ist der Fabia R5 zum ersten Mal zu sehen. "Das ist einfach perfekt. Es ist das erste Auto außerhalb der WM und der Heimmeisterschaft von Skoda in Tschechien. Der Moment ist ideal. Letztes Jahr sind wir mit dem S2000 wirklich an unsere Grenzen gestoßen." Trotzdem hieß auch 2014 der Ypern-Sieger Freddy Loix. Kevin Abbring hatte ihm im Peugeot 208T16 R5 Paroli geboten, aber der Niederländer musste wegen eines Defekts aufgeben.
Die Zuschauer dürfen davon ausgehen, dass sich Loix auch dieses Mal nicht mit Platz zwei zufrieden geben wird. "Belgischer Meister zu werden ist für mich wichtig. Wenn man es so betrachtet, wäre ein dritter oder vierter Platz in Ypern sicher gut. Aber auf der anderen Seite: Wenn ich in Ypern starte, dann denke ich auch nur an Ypern!"
Das Profil der Ypern-Rallye hat nicht nur Freunde. Zu viele lange Geraden, hört man häufig. "Ich gebe zu, dass es belgische Läufe gibt, die technisch anspruchsvoller sind, wie zum Beispiel die East Belgian Rallye in St. Vith, Condroz oder Wallonie. Aber auch in Ypern gibt es Kurven. Viele der Fahrer wissen nur nicht, wie sie die schnellen Kurvenpassagen fahren müssen, damit es Spaß macht. Wir haben das begriffen", grinst Loix.
"Es kommt einfach auf das Gesamtbild an: ein toller Parcours, eine sehr gute Organisation und dann noch die Stimmung im Servicepark auf dem Marktplatz. Das Medieninteresse ist riesig und durch die Europameisterschaft sind jede Menge Piloten aus dem Ausland da." Auch 2015 ist die Konkurrenz ganz nach dem Geschmack von Freddy Loix.
Neben den schnellen Rivalen aus der Landesmeisterschaft wie Kris Princen (Peugeot) und Cédric Cherain (Citroën) sieht Loix vor allem Kevin Abbring (mit Pieter Tsjoen als Beifahrer im Citroën) und Stéphane Lefebvre (Peugeot) als Favoriten. Aber der erste Anwärter auf den Sieg bleibt Loix selbst. Auf die Frage, ob er gewinnt, antwortete er bei der Pressekonferenz in Limelette: "Aber sicher!"
Hermann gegen die EM-Junioren
Stephan Hermann und Achim Maraite sind im Opel Adam R2 am Start und treffen in ihrer Klasse auf die Junioren der Europameisterschaft, darunter Gino Büx aus Malmedy. Allerdings sind die Fahrer, die offiziell für die EM genannt haben (und die erforderliche Einschreibegebühr bezahlt haben), viel früher auf der Strecke. Ob die Zeiten vergleichbar sind, muss sich dieses Wochenende noch herausstellen.
Zeitplan
17 Wertungsprüfungen, 253,38 Kilometer gegen die Uhr, 505,58 Gesamtdistanz
Donnerstag: Freies Training Nieuwkerke 17:30 Uhr - Qualifying 19:45
Freitag: Langemark 16:50, Dikkebus 17:33 - 20:16, Wijtschate 18:10 - 20:53, Mesen 18:30 - 21:13
Samstag: Reninge 11:18 - 17:13, Watou 11:55 - 17:50, Westouter 12:18 - 18:13, Kemmelberg 14:32 - 20:27, Hollebeke 15:11 - 21:06. Siegerehrung: 22 Uhr
Bilder: BRF