Sébastien vs. Sébastien: Die Rallye Monte Carlo verspricht ein packendes Duell. Der neunfache Weltmeister Sébastien Loeb tritt für Citroën noch einmal in der Rallye-WM an und trifft dabei auf seinen Nachfolger, Titelverteidiger Sébastien Ogier.
Beide Sébastiens behaupten, die legendäre "Monte" sei ihr Wohnzimmer. Loeb gewann die Rallye Monte-Carlo sieben Mal, Ogier siegte zwei Mal. Und beide gelten bei schwierigen Bedingungen als besonders stark.
"Die Rallye Monte Carlo ist für mich der ideale Einstieg in die neue Saison. Die Gegend rund um Gap ist meine Heimat. Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Das wissen auch meine Fans, die für mich ein ganz klarer mentaler Vorteil sind. Die Unterstützung bei der 'Monte' ist unglaublich", meint Ogier. "Ein weiteres Highlight ist in diesem Jahr natürlich das Duell mit Sébastien Loeb. Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen. Das wird sicherlich für alle Zuschauer ein spannender und aufregender Wettkampf."
"Ich musste nicht lange überlegen, als Citroën Racing mit dem Vorschlag kam", sagt Sébastien Loeb, der seit letzter Saison die Tourenwagen-WM WTCC fährt. "Ich liebe die Atmosphäre der Rallye Monte-Carlo und die Nähe zu den Zuschauern. Und ich freue mich, wieder das besondere Gefühl im Rallyeauto zu spüren. Das Ziel ist, wettbewerbsfähig zu sein. Aber man sollte nicht vergessen, dass ich seit über einem Jahr keine Rallye auf diesem Niveau mehr gefahren bin."
Reifenpoker
Auch im Jahr 2015 wird die Rallye Monte Carlo zwischen dem monegassischen Fürstentum und Gap in den französischen Seealpen ausgetragen und endet traditionsgemäß in Monaco mit der letzten Zeitkontrolle vor dem Fürstenpalast.
Los geht es nach dem zeremoniellen Start in Monaco am Donnerstagabend mit zwei Nachtprüfungen. Die längste WP ist "Lardier et Valença–Faye" über 51,70 Kilometer am Samstagabend. Die WP über den Col de Turini wurde auf Sonntag verschoben.
Durch die Witterungsbedingungen ist die Rallye Monte-Carlo eine der schwierigsten Aufgaben der WM-Saison. Der Wechsel von nassem, trockenem, schneebedecktem und vereistem Asphalt - teilweise auf derselben Wertungsprüfung - machen die Reifenwahl zu einem wahren Poker. Gefragt sind gute Eisspione, eine präzise Wettervorhersage und eine treffsichere Intuition bei der Reifenwahl.
Neuville und der "Monte-Fluch"
Die speziellen Bedingungen sind auch Thierry Neuville in den letzten Jahren wiederholt zum Verhängnis geworden. Bei vier Starts musste Neuville vier Mal aufgeben - den ersten Tag hat der St. Vither noch nie überstanden. Letztes Jahr war nach wenigen Kilometern Schluss.
"Es stimmt, dass wir in den letzten Jahren hier nicht sehr erfolgreich waren. Aber es macht trotzdem immer wieder Spaß, hier zu fahren. Und dieses Jahr wollen wir die Tendenz natürlich umkehren. Die Winterpause war sehr kurz, da wir schon Mitte Dezember mit den Testfahrten begonnen haben. Aber nun sind wir bereit", sagt Neuville.
"Die Monte ist einfach besonders. Sie ist die erste Rallye der Saison und die wechselhaften Bedingungen machen es unmöglich, vorherzusagen, was passieren wird. Auf jeden Fall will ich mehr Kilometer machen als letztes Jahr!" Das sollte dieses Jahr kein Problem sein - denn auch bei der Rallye Monte-Carlo ist jetzt der Neustart nach einem Ausfall (Rallye2-Regel) erlaubt.
Neue Regeln
Mit dem Auftakt bei der Rallye Monte-Carlo gelten in der Rallye-WM neue sportliche Regeln. Musste der WM-Führende bisher am ersten der drei Rallye-Tage die Route eröffnen, sind es 2015 die ersten beiden Tage, ehe am Abschlusstag in der umgekehrten Reihenfolge des Rallye-Zwischenergebnisses gestartet wird. Bei der Monte wird die Reihenfolge der ersten beiden Rallye-Tage vom WM-Endstand 2014 bestimmt.
Auch bei der Kommunikation des Teams mit den Fahrern und Beifahrern gibt es eine Regeländerung: Bisher war es erlaubt, während der Wertungsprüfungen Zwischenzeiten durchzugeben. 2015 ist das untersagt.
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