Monte-Carlo: Aller guten Dinge sind ... vier. Zum vierten Mal ist die Rallye Monte-Carlo für Thierry Neuville schon am ersten Tag vorbei. Ein Totalausfall nach acht Kilometern, noch in der Dunkelheit endet der Saisonauftakt an einem Strommast. Die Rallye2-Regel, der Neustart mit Zeitstrafe am folgenden Tag, ist nicht erlaubt. Aber Neuville-Fans können aufatmen: Ab 2015 darf auch in Monaco neu gestartet werden.
Schweden: Aus dem verpatzten Saisonauftakt wird ein verpatzter Saisonbeginn. Zum Start in Tag zwei beschädigt Thierry Neuville die vordere rechte Radaufhängung. Er beendet den zweiten Lauf auf Platz 28 und bleibt bei null WM-Punkten hängen.
Wiederauferstehung
Mexiko: Neuville kommt nicht nur ohne Probleme ins Ziel, sondern fährt das neue Auto bei der dritten Rallye aufs Treppchen - nach einem wahren Nervenkrimi hinter der Ziellinie. Durch ein Leck im Kühlsystem schafft Neuville es beinahe nicht mehr zurück zur letzten Stempelkontrolle im Servicepark. Beifahrer Nicolas Gilsoul nutzt kurzerhand die Flasche Corona-Bier - ein Geschenk des Veranstalters im Ziel, das die beiden eigentlich für die Mechaniker mitnehmen wollten. Dank dieser Rettungsaktion schafft der Hyundai tatsächlich die 20 Kilometer zurück nach Leon. Und die Mechaniker sind alles andere als sauer.
Portugal: Auch hier fängt sich Neuville auf der zweiten Etappe einen Aufhängungsschaden ein, kommt aber zumindest ins Tagesziel. Am dritten Tag fällt die vordere Antriebswelle aus. Trotzdem kommt Neuville noch auf Rang sieben. Dazu fahren Dani Sordo und Neuville die ersten Bestzeiten für Hyundai.
Argentinien: Wegen Motorproblemen gibt es vom Team die Order, das Auto abzustellen. Neuville geht am nächsten Tag wieder auf die Strecke und schafft es noch auf Rang fünf.
Italien: Neuville liegt in Führung, dann wirft ihn ein mechanischer Defekt weit zurück. Rang 16. Nach drei Rallyes in den Punkten ist Sardinien die dritte Nullnummer des Jahres.
Polen: Nach Bremsproblemen belegt Neuville nur Rang zehn, arbeitet sich aber bei der dritten Etappe um ganze sieben Plätze nach vorne. Die Konkurrenz wird von Unfällen oder Reifenschäden gebremst, Neuville hält sich aus allen Schwierigkeiten heraus und verteidigt Rang drei bis ins Ziel. Das zweite Treppchen des Jahres.
Finnland: Der zweite Totalausfall des Jahres. Thierry Neuville wird nach einem Steintreffer wegen eines beschädigten Überrollkäfigs aus dem Rennen genommen.
From zero to hero
Deutschland: Nach einer Mehrfachrolle in die Weinberge im Shakedown, bei der mehrere Meter Reben dran glauben müssen und Nicolas Gilsoul trotz abgeflogener Beifahrertüre mit einem kaputten Rennanzug davonkommt, spazieren Neuville und Gilsoul bei der Startzeremonie zu Fuß übers Podium. Die Mechaniker legen eine Nachtschicht ein, um das Auto wieder flott zu bekommen.
Bei der Rallye läuft alles wie geplant, zum Start in die letzte Etappe liegt Neuville auf Podiumskurs. WM-Spitzenreiter Sébastien Ogier hat sich mit dem VW Polo bereits zwei Mal in die Weinberge verabschiedet - eine Inspiration für seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala, der in Führung liegend ebenfalls durch die Reben pflügt. Citroën-Pilot Kris Meeke wirft seinen ersten WM-Sieg an einen Felsen - und plötzlich liegt Neuville in Führung. Im Gegensatz zu den anderen behält er die Nerven und fährt seinen Premierensieg in der Weltmeisterschaft nach Hause. [Video]
Mit Dani Sordo auf Rang zwei feiert das Hyundai-Team im Debütjahr gleich einen Doppelsieg. Und Hyundai wird später damit angeben dürfen, neben VW der einzige Hersteller zu sein, der 2014 einen WM-Lauf gewonnen hat.
Fotoalbum: Thierry Neuville feiert ersten WM-Sieg
Australien: Neuville zieht sich einen Aufhängungsschaden zu, fällt aber dank einer Notreparatur nicht nach ganz hinten. Rang sieben.
East Belgian Rallye
Zwischenspiel in der Belgischen Meisterschaft als Vorbereitung auf Frankreich: Neuville feiert bei seiner Heimrallye einen umjubelten Start-Ziel-Sieg. Der St. Vither fährt im Hyundai i20 WRC alle Bestzeiten und gewinnt die East Belgian Rallye ohne Gegenwehr mit einem Vorsprung von drei Minuten. [Video]
Frankreich: Ein defekter Turbo macht die Hoffnungen auf eine vordere Platzierung zunichte. Von Platz 21 fährt Neuville aber noch auf Platz acht.
Spanien: Auch in Spanien liegt Neuville zwischenzeitlich in Führung, fällt aber durch einen Abflug mit anschließendem Reifenschaden auf Rang neun zurück. Neuville arbeitet sich noch auf Rang sechs vor.
Wales: Neuville beendet die WM-Saison 2014 mit einem versöhnlichen vierten Platz in Wales und auf Rang sechs der WM-Wertung.