"Ich hatte so meine Bedenken. Die Rallye du Condroz ist schließlich für die schwierigen Bedingungen bekannt. Und dann fahren wir hier zum ersten Sieg in der Junioren-Kategorie und sind Zweiter in der Klasse hinter David Croës, der doch schon etwas länger dabei ist und auf jeden Fall nicht vergessen hat, wie man Auto fährt", schmunzelt Gino Büx.
"Wir sind total zufrieden, haben gezeigt, dass wir mit ihm mithalten können und manchmal sogar schneller sind. Wir sind bei der zweiten Etappe mehrere Bestzeiten gefahren. Wir haben uns über das Wochenende stetig gesteigert - und stehen jetzt bei den Junioren ganz oben auf dem Treppchen." Büx und Beifahrer Eric Borguet beendeten die Rallye mit einer halben Minute Rückstand auf Croës (ebenfalls im Peugeot 208 R2). Insgesamt waren 25 Teilnehmer in dieser Klasse am Start.
"Wir haben am Anfang ein bisschen Zeit verloren, weil wir uns für die falschen Reifen entschieden hatten. Dazu kam dann, dass ich erst einmal verstehen musste, wie man bei diesen Bedingungen fahren muss. Ungefähr die Hälfte der Strecken waren Schlamm bedeckt, das kannte ich so noch nicht."
"Und Samstagabend gab es diesen Vorfall in der letzten Wertungsprüfung bei Villers. Da war außergewöhnlich viel Matsch an einer Stelle, wie er dahin gekommen ist, kann niemand so genau sagen. Aber dort ist einer von zwei Fahrern abgeflogen – und wir gehörten zu der schlechten Hälfte. Da wäre es fast vorbei gewesen", erklärt Büx. "Aber wenn an der Stelle auch Fahrer wie Loix und Tsjoen in die Falle gehen, sagst du dir, dass du wohl einfach nichts machen konntest. Davon abgesehen gibt es keinen Kratzer, keinen großen Fehler, wir sind nur einmal in einer Abzweigung geradeaus geschossen. Aber das passiert wohl jedem mal."
"Die EM ist eine gute Schule"
Der Gewinner des RACB-Nachwuchswettbewerbs ist nächstes Wochenende bei der Tour de Corse, dem letzten EM-Lauf der Saison, in der Junior-Kategorie am Start. Einen Neueinsteiger direkt in die Europameisterschaft zu schicken, hielten viele für gefährlich. Aber die Rechnung ist aufgegangen, glaubt Büx.
"Alle Rallyes waren total unterschiedlich, wir haben jedes Mal eine Menge gelernt und Erfahrungen angehäuft. Genau darum geht es ja, den Berg an Erfahrungen immer weiter auszubauen. Die Europameisterschaft ist eine gute Schule. Sicher war es nicht einfach, aber es hat uns enorm viel gebracht. Viele haben gedacht, dass die EM für uns etwas zu hoch gegriffen war. Aber ich bin mir sicher: So sind wir schneller vorangekommen, als das sonst möglich gewesen wäre."
Das Programm für 2015 steht noch nicht. "Ich hoffe dass wir die Chance bekommen, unsere Leistung dieser Saison zu bestätigen. Aber konkret ist noch nichts geplant. Wir konzentrieren uns jetzt erst mal darauf, diese Saison gut abzuschließen."
Bild: Peugeot Sport