Kris Princen ist Sieger der Rallye du Condroz 2014. Der 40-jährige Limburger im Subaru WRC S12B gewann mit 38,7 Sekunden Vorsprung vor dem Briten Kris Meeke im Citroën DS3 R5. Für Princen ist es der fünfte Saisonsieg in der Landesmeisterschaft und sein zweiter Sieg bei der Rallye du Condroz nach 2005.
"Bei dem Starterfeld zu gewinnen ist natürlich fantastisch", sagt Princen im BRF-Interview. "Es gab keine Taktik, von vorne bis hinten Vollgas. Auch heute noch, denn wir hatten schließlich keinen geringeren als Kris Meeke hinter uns."
"Nachdem die Zeiten der WP14 gestrichen worden waren, hatten wir nur sechs Sekunden Vorsprung zum Start in den letzten Tag. Selbst im Ziel der letzten Wertungsprüfung haben wir noch auf die Zeiten gewartet, bevor wir sicher waren, dass wir auch wirklich gewonnen haben. Das sind immer die schönsten Siege."
Dritter wurde Freddy Loix im Skoda Fabia S2000, der bereits vorher als Belgischer Meister feststand. Loix beendet die Rallye du Condroz mit 2:01,1 Minuten Rückstand auf Princen. Auf Platz vier fuhr Eric Cunin im Skoda Fabia WRC, Fünfter wurde Pieter Tsjoen im Peugeot 208 T16.
Gino Büx aus Malmedy fuhr im Peugeot 208 R2 auf den zweiten Rang in seiner Klasse RC4 und Gesamtrang 17. Im Ziel hatte er 31,6 Sekunden Rückstand auf Klassensieger David Croës (ebenfalls Peugeot 208 R2). Büx ist damit bester Junior-Fahrer der Rallye du Condroz.
Ausfälle in Serie - Zuschauer außer Kontrolle
Yves Matton war nach dem technischen K.O. von Samstag wieder gestartet, kam aber von der Straße ab und musste zu Untersuchungen ins Krankenhaus. Diagnose: Wirbelbruch. Am ersten Tag hatten eine Menge Teilnehmer aufgeben müssen, darunter auch Favorit Petter Solberg und Stephan Hermann aus Nidrum. Princen in Führung, Solberg draußen ...
Großes Ärgernis am ersten Tag: das Publikum. Es gab mehrere Verzögerungen, weil erneut Fans in verbotenen Zonen standen. Für Kris Meekes Geschmack standen an einigen Stellen zu viele Fans. Der Brite ging zwischenzeitlich sogar vom Gas, um keine Katastrophe zu verursachen.
Weil Zuschauer durch die Lichtschranke der Zeitnahme gelaufen waren, wurden die Zeiten der WP4 sogar ganz gestrichen. Das gleiche gilt für die WP14, wo auf einer Stelle derart viel Schlamm auf der Strecke war, dass reihenweise Fahrer abflogen. Ob Zuschauer daran schuld waren, wie es am Samstagabend erst hieß, ist allerdings nicht geklärt.
Veranstalter in der Verantwortung
Keine Frage: Rallye-Zuschauer müssen sich benehmen können. Condroz 2014 war wieder der Beweis, dass das nicht immer der Fall ist. Aber auch die Veranstalter sind hier in der Pflicht. Entlang der Strecken der Rallye du Condroz gab es nicht genügend Stewards, um über die Sicherheit von Fahrern und Fans zu wachen.
Dass durch das gute Wetter auch Zuschauer angelockt wurden, die nicht unbedingt Rallye-Fans sind und die Regeln nicht kennen, ist eine mehr als schwache Ausrede. Darauf muss ein Veranstalter vorbereitet sein.
Bild: Willy Weyens/BELGA