Mit dem enormen Polster von fast einer Minute geht Jari-Matti Latvala ins Finale der Rallye Deutschland. Noch nie hat der Finne auf Asphalt gewonnen. Und mit dem Sieg würde er sich auch in der Weltmeisterschafts-Wertung näher an den WM-Führenden Sébastien Ogier (der am Samstag endgültig ausgefallen ist) heranschieben.
Ein Sieg von Latvala würde den Kampf um die Fahrer-Weltmeisterschaft wieder spannend machen. "Aber langsam", sagt Latvala selber, "erst einmal diese Rallye zu Ende fahren". Im Normalfall kann allerdings keiner mehr den Spitzenreiter abfangen.
Doch dahinter geht es denkbar knapp zu. Thierry Neuville kletterte von Rang fünf auf drei. Und fast hätte er sich auch noch Platz zwei geschnappt. Aber an den Citroën des Briten Kris Meeke kam der Hyundai-Fahrer dann doch nicht ganz heran.
"Ich denke, ich habe heute alles versucht. Aber beim zweiten Durchgang auf der Panzerplatte hatte ich absolut keine Chance. Wir waren über die ganzen 42 Kilometer am Limit, dennoch konnte Kris uns drei oder vier Sekunden abnehmen", sagte Neuville im BRF-Interview. "Morgen sieht es vielleicht anders aus. Die WPs haben einen anderen Charakter. Ich hoffe, dass wir da vielleicht wieder näher dran sind." 3,4 Sekunden liegt Neuville hinter Meeke. Platz zwei ist also durchaus noch drin.
Der Tag zum Nachlesen
WP14: Auch die letzte Bestzeit des Tages geht an Jari-Matti Latvala, der mit 56,6 Sekunden Vorsprung in den letzten Tag geht. Kris Meeke nimmt Thierry Neuville ein paar Sekunden ab. Vor dem Finale liegen 4,3 Sekunden zwischen dem Citroën von Meeke und Neuvilles Hyundai.
WP13: Schnellster ist einmal mehr Jari-Matti Latvala, der mit 54 Sekunden in die letzte WP des Tages - die lange Version der Panzerplatte - geht. Kris Meeke macht 0,5 Sekunden auf Neuville gut, zwischen Platz zwei und drei liegen nun 0,9 Sekunden.
WP12: Regen zwingt die Topleute, die durch das Reglement die hinteren Startplätze belegen, vom Gas zu gehen. Die Bestzeit geht an Robert Kubica, Zweitschnellster ist Bryan Bouffier.
Thierry Neuville ist trotz der schwierigen Bedingungen Drittschnellster und macht weiter Zeit auf Kris Meeke gut. Neuville hat nur noch 0,4 Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Spitzenreiter Latvala baut seinen Vorsprung auf 53,6 Sekunden aus.
WP11: Die nächste Bestzeit für Jari-Matti Latvala, der seinen Vorsprung an der Spitze auf 50,4 Sekunden ausbaut. Thierry Neuville ist erneut Zweitschnellster und liegt nun nur noch 5,1 Sekunden hinter Kris Meeke, der mit einem schleichenden Plattfuß zu kämpfen hat.
WP10: Thierry Neuville entscheidet sich für die harten Reifen - die richtig Wahl, denn er zieht in der Wertung an Andreas Mikkelsen und sogar an Teamkollege Sordo vorbei. Neuville belegt nun Rang drei mit acht Sekunden Rückstand auf Meeke.
Die Bestzeit auf der Panzerplatte geht allerdings an Latvala, der über 42 Kilometer nur schlappe 0,7 Sekunden schneller war als Neuville. Latvala hat 45,8 Sekunden Vorsprung auf Meeke.
WP9: Schnellster der 3,03 Kilometer kurzen Sprintprüfung auf der Panzerplatte ist Jari-Matti Latvala. Er baut seinen Vorsprung auf Kris Meeke weiter leicht aus und hat nun 40,6 Sekunden Luft auf Platz zwei. Andreas Mikkelsen ist 0,4 Sekunden schneller als Thierry Neuville und bleibt auf Rang vier, Neuville ist Fünfter.
WP8: Sébastien Ogier fliegt zum zweiten Mal ab. Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia sind okay, wurden aber vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, wie das Volkswagen-Team mitteilte. Weil die Leitplanke an der Stelle des Unfalls schwer beschädigt wurde, brachen die Veranstalter die WP "Peterberg" ab.
Die Fahrer sind nun auf dem Weg zur Panzerplatte. Die Sprintprüfung auf dem Militärgelände Baumholder startet um 9:51 Uhr, direkt im Anschluss wird auf dem Truppenübungsplatz die lange WP über 42,51 Kilometer gefahren.
WP7: Die erste Bestzeit, die nicht an Volkswagen geht! Robert Kubica (Ford Fiesta), der von einer frühen Startposition profitiert, ist der absolut Schnellste. Thierry Neuville ist Zweitschnellster mit +1,7 Sekunden Rückstand auf Kubica.
Damit rückt Neuville näher an den vierten Platz heran, er hat nun nur 0,2 Sekunden Rückstand auf Andreas Mikkelsen. Auch Dani Sordo auf Rang drei ist nicht allzuweit entfernt (3,9 Sekunden).
Spitzenreiter Latvala ist Drittschnellster und hat nun 40,2 Sekunden Vorsprung auf Kris Meeke.
Bild: Hyundai Motorsport