Nach einem vergleichsweise ruhigen Auftakt hat die letzte Wertungsprüfung am Freitag alles geändert. Spitzenreiter Sébastien Ogier flog auf den letzten Kilometern von der Strecke. Ein Déjà-Vu – denn auch letztes Jahr war Ogier in Führung liegend ausgeschieden.
Jari-Matti Latvala sagte Danke und liegt nun alleine an der Spitze - mit 37 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Kris Meeke. Eine ganze Menge, und wenn Latvalas Nerven halten, sollte nichts mehr passieren.
Zwischen Rang zwei und Rang acht ist aber noch alles drin, da trennen nämlich jeweils nur wenige Sekunden die Konkurrenten. Mittendrin: Thierry Neuville. Der Hyundai-Fahrer aus St. Vith liegt auf Rang fünf, aber da es so eng ist, kann es sowohl noch weiter nach vorne als auch weiter nach hinten gehen.
Am Samstag steht unter anderem die Panzerplatte auf dem Programm. Wie immer könnte diese berühmte Strecke ein paar Fahrer aussortieren oder zumindest das Feld noch einmal kräftig durchmischen. Und auch das Wetter könnte eine entscheidende Rolle spielen. Es ist Regen vorhergesagt.
Der Tag zum Nachlesen
WP6: Sébastien Ogier fliegt in den Weinbergen ab und findet nicht mehr auf die Strecke zurück. Das bedeutet: Die Rallye Deutschland hat einen neuen Spitzenreiter! Jari-Matti Latvala übernimmt die Führung und beendet den Tag mit 37 Sekunden Vorsprung auf Kris Meeke. Dani Sordo schiebt sich an Andreas Mikkelsen vorbei auf Rang drei.
Thierry Neuville belegt nun Rang fünf mit 53,1 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Latvala. Auf den letzten Kilometern sammelte sich Qualm im Cockpit, allerdings kam Neuville ohne weitere Probleme ins Ziel. Der Samstag wird spannend: Zwischen Platz zwei und Platz acht liegen die Fahrer alle sehr eng beieinander.
WP5: Thierry Neuville fährt die fünftbeste Zeit, ist schneller als Mikko Hirvonen und Mads Östberg und macht dadurch zwei Plätze gut. Er klettert von Rang acht auf sechs. Allerdings bleibt es äußerst eng: Neuville hat 1,7 Sekunden Vorsprung auf Hirvonen, 2,1 Sekunden dahinter liegt Östberg. Aber Neuville hat auch nur noch fünf Sekunden Rückstand auf Dani Sordo (Platz fünf).
An der Spitze ist dieses Mal Jari-Matti Latvala schneller als Sébastien Ogier - allerdings nur 0,1 Sekunde.
WP4: Die nächste Bestzeit für Sébastien Ogier, diesmal ist er 3,8 Sekunden schneller als Jari-Matti Latvala und baut seinen Vorsprung auf 5,7 Sekunden aus. Drittschnellster ist Kris Meeke, der auch in der Wertung den dritten Rang belegt und 29,1 Sekunden Rückstand hat. Knapp dahinter liegen Dani Sordo und Andreas Mikkelsen.
Im Kampf um Rang sechs war Thierry Neuville schneller als Mads Östberg und Mikko Hirvonen. Östberg-Hirvonen-Neuville liegen nun innerhalb von nur 1,5 Sekunden. Auf Spitzenreiter Ogier hat Neuville 42,4 Sekunden Rückstand.
Mittag: "Ich muss mich wirklich beim Team bedanken, sie haben einen hervorragenden Job gemacht. Sie haben 18 oder 19 Stunden am Auto gearbeitet, es war also schon eine Menge Blecharbeit zu leisten, aber das Auto sieht wieder aus wie neu", schickt Thierry Neuville im BRF-Interview zur Tageshalbzeit ein Dankeschön an die Hyundai-Mechaniker.
"Es lief eigentlich ganz gut, wir hatten ein kleines Problem mit der Handbremse, auf der ersten Wertungsprüfung habe ich auf einer Abzweigung sechs Sekunden verloren. Aber danach lief es rund und die Zeiten waren auch ganz okay", erklärt Neuville. "An manchen Stellen sind die Bedingungen miserabel, weil die vorausfahrenden Fahrzeuge die Straße so dreckig machen, dass kein Grip da ist, das sieht man auch an den Zeiten."
Neuville belegt Rang acht. Geht da noch was? "Es ist ein schöner Kampf. Ab dem dritten Rang liegen wir alle ganz eng beieinander. Da ist heute Nachmittag noch einiges drin!"
Yannick Neuville draußen: Für den jüngeren der beiden Neuville-Brüder ist der Tag zu Ende. Yannick Neuville, der den deutschen Opel Rallye Cup fährt, kam auf der zweiten Wertungsprüfung "Waxweiler" von der Strecke ab. Ob er am Samstag wieder starten kann, ist noch nicht klar.
WP3: Dieses Mal geht die Bestzeit an Latvala. Er knabbert 0,2 Sekunden von seinem Rückstand ab, nun liegen 1,9 Sekunden zwischen den beiden Polo-Fahrern. Andreas Mikkelsen beschädigt sich ein Rad und verliert 14 Sekunden. Dadurch klettert Kris Meeke auf Rang drei. Thierry Neuville ist Fünftschnellster (+11,8 Sekunden) und beendet die erste Schleife auf Rang acht mit 34,6 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Ogier. Robert Kubica kommt von der Strecke ab, schafft es aber ins Ziel.
WP2: Erneut ist Sébastien Ogier der Schnellste. Auf der 16,40 Kilometer langen WP "Waxweiler" nimmt er Latvala 1,7 Sekunden ab und hat nun 2,1 Sekunden Vorsprung. Drittschnellster ist Kris Meeke im Citroën (+9,8). Thierry Neuville fährt die vierte Zeit (+11,2) und klettert damit im Klassement von zwölf auf acht. Er hat bereits 23 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Ogier.
WP1: Sébastien Ogier ist erster Spitzenreiter der Rallye Deutschland. Er gewann die Wertungsprüfung Sauerland zum Auftakt des neunten WM-Laufs. Ogier war 0,4 Sekunden schneller als sein VW-Teamkollege Jari-Matti Latvala. Dahinter folgt Citroën-Fahrer Mads Östberg mit vier Sekunden Rückstand. Viertschnellster war Dani Sordo im Hyundai mit 5,3 Sekunden Rückstand. Thierry Neuville belegt nach der ersten Wertungsprüfung nur Platz zwölf. Er war 11,8 Sekunden langsamer als Spitzenreiter Ogier.
Am Freitag sind insgesamt sechs Wertungsprüfungen zu fahren. Die Rallye Deutschland läuft bis Sonntag.
- Neuville-Überschlag im Shakedown – Start wie geplant
- Video: Neuville-Unfall aus der Onboard-Perspektive
Bilder: Hersteller