Eine intensive Heimkehr für die Roten Teufel. Um 14:55 war das Flugzeug mit der Mannschaft an Bord in Zaventem gelandet. Die Maschine wurde von der Flughafenfeuerwehr mit einer Wasserfontäne begrüßt.
Fotoalbum: Die Roten Teufel sind zurück
Als erster kam Trainer Marc Wilmots die Gangway herunter. Es folgen die Betreuer und dann die Spieler. Begeisterter Empfang von Mitarbeitern der Fluggesellschaft Brussels Airlines und des Brussels Airport, unten wartet schon der scheidende Premier Di Rupo.
Kaum hatten sie den Fuß wieder auf belgischen Boden gesetzt, da saßen die Roten Teufel auch schon wieder in einem Bus auf dem Weg in ein Hotel in der Nähe des Airports. Dort konnte sich die Delegation frisch machen, bevor es zum Palast nach Laeken ging.
Am frühen Abend wurde die Mannschaft nebst Betreuern von König Philippe und Königin Mathilde empfangen. Jedes Mitglied der belgischen Delegation wurde einzeln begrüßt, jeder einzelne bekam königliche Gratulationen. Hinter dem Königspaar gab Trainer Marc Wilmots den Souffleur - vielleicht, um zu vermeiden, dass der eine oder andere Spieler verwechselt wird.
In der Zwischenzeit strömten auf der Place des Palais erst hunderte, und dann doch tausende Fans zusammen. Nach anfänglichem Zögern und wohl auch auf Druck der Fans hatte die Mannschaft Grünes Licht für eine kleine Willkommensfeier gegeben. Lange war unklar, ob dieser Empfang überhaupt stattfinden konnte. Den Roten Teufeln stand einfach nicht der Kopf nach einer Feier - viel zu enttäuscht waren sie nach dem WM-Aus im Viertelfinale.
"Danke für eure Unterstützung"
Die Fans waren zweigeteilt. Verständnis bei den einen, Enttäuschung allerdings bei vielen anderen. Da half es auch nicht, dass sich die Roten Teufel in einem Offenen Brief an die Supporter wandten, in dem sie sich für die tolle Unterstützung bedankten (Brief lesen). Kein Fest... Bis Trainer Marc Wilmots dann doch eine Hintertür einen Spaltbreit öffnete und von einem "petit quelque chose" sprach. Eine Kleinigkeit könnte man ja doch organisieren.
"Auf Verdacht" wurden eine Bühne und auch Absperrungsgitter aufgebaut, um die Menschenmassen zumindest halbwegs in Bahnen zu lenken. Und nach der Landung stand dann fest, dass die Mannschaft zur Place des Palais kommen wollte. Alles andere hätte die Fans, die ihre Helden feiern wollten, auch bitter enttäuscht.
Daniel Van Buyten und Kapitän Vincent Kompany bedankten sich. "Uns ist zwar nicht zum Feiern zumute. Aber danke für eure Unterstützung", rief Van Buyten den Fans zu. "Wir haben das für euch getan. Wir wollten weiter kommen, aber es hat leider nicht gereicht. Wenn wir euch doch Freude bereiten konnten - umso besser!", meinte Kompany.
Und auch Nationaltrainer Marc Wilmots wandte sich an die Fans. "Wir haben Resultate erzielt. Außerdem waren die Stimmung und der Geist in der Mannschaft einfach nur sensationell", so Wilmots. "Das Wichtigste aber: Wir haben es geschafft, dass das ganze Land hinter dieser Mannschaft steht."
rop/km - Bilder: Benoit Doppagne/Laurie Dieffembacq/BELGA