"Wir wollen ins Finale" - das hat bislang noch kein belgischer Fußballnationaltrainer gewagt, zu sagen. Nicht nur Kompany und Co, auch der Trainer will jetzt mehr. Früher hätte es vor dem Viertelfinale geheißen: "Wir sind zufrieden mit dem Erreichten. Auch wenn wir gegen Argentinien ausscheiden sollten, ist unser WM-Turnier bereits ein Erfolg."
Doch Wilmots und sein Team wollen mehr. Das ist kein mangelnder Respekt vor Argentinien im Viertelfinale, sondern ganz einfach die Erkenntnis, dass die Roten Teufel bei diesem Turnier mit allen Gegner mithalten können. Im belgischen Lager hat niemand Angst vor Lionel Messi, dem argentinischen Superstar.
Das war 1986 bei dem WM in Mexiko noch anders. Als man im Halbfinale gegen das Argentinien mit Diego Maradonna spielen musste, waren die Roten Teufel schon vor dem Spiel in Ehrfurcht erstarrt. Heute sprechen Kevin Mirallas und Dries Mertens von Messi als hervorragendem Einzelakteur, doch das belgische Kollektiv werde für eine Begegnung auf Augenhöhe sorgen.
Wie Marc Wilmots Messi stoppen will, hat er noch nicht gesagt. Aber wer die taktischen Finessen des Nationaltrainers in den ersten vier Spielen dieser WM Revue passieren lässt, kann sich darauf verlassen, dass Wilmots und sein Betreuerteam auch für dieses Viertelfinale etwas vorbereitet haben.
Thomas Vermaelen steht für dieses Viertelfinale wieder zur Verfügung. Der Verteidiger ist seit Mittwoch wieder erfolgreich beim Mannschaftstraining dabei. Im Mittelfeld kann Steven Defour nach dem Ablauf seiner Rotsperre wieder eingesetzt werden.
Allgemein geht man im belgischen Lager aber davon aus, dass Marc Wilmots dieselbe Startelf aufbieten wird wie im Achtelfinale gegen die USA. Die Favoritenrolle will man Argentinien gerne überlassen. Aber das soll nicht bedeuten, dass die Roten Teufel nur auf Konter spielen werden.
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