Die Roten Teufel bestreiten um 22 Uhr ihr letztes Gruppenspiel gegen Südkorea, doch über den Gegner wurde bei der Pressekonferenz vor dem Spiel nicht gesprochen. Es ging um Romelu Lukaku, der sich erst zwei Tage nach dem Russlandspiel entschuldigt hat.
Die Sache sei inzwischen ausdiskutiert, sagte Marc Wilmots, der auf die Frage nach einem Psychologen meinte, so lange er Trainer sei, werde es keinen Psychologen im Trainingslager einer belgischen Nationalmannschaft geben.
"Ich habe in Köln bei meiner Trainerausbildung Unterricht in Psychologie gehabt und das reicht", meinte Wilmots. Das Problem mit den Psychologen sei, dass sie nichts von Fußball verstünden, und schon gar nichts von einer Fußball-WM.
Was das Achtelfinale anbelangt, für das die Roten Teufel schon qualifiziert sind, scheint auch kein Psychologe nötig. "Notfalls nehmen wir es auch gegen Deutschland auf", hat Moussa Dembele selbstbewusst erklärt. Belgien hat ja den Vorteil, dass die Deutschen schon um 18 Uhr gegen die USA spielen.
Die Roten Teufel werden also um 22 Uhr wissen, ob Deutschland Gruppensieger oder nicht geworden ist. Doch Nationalspieler Steven Defour interessiert das nicht: "Wir wollen gegen Südkorea gewinnen und werden sicher nicht absichtlich verlieren, um den Deutschen zu entgehen."
Die Mannschaftsaufstellung gegen Südkorea ist noch nicht bekannt, doch Kapitän Vincent Kompany wird aufgrund seiner Leistenprobleme fehlen. Auch die mit einer gelben Karte belasteten Toby Alderweireld und Axel Witsel lässt Wilmots pausieren. Als Ersatz werden Nicolas Lombaerts, Anthony Vandenborre und Steven Defour wahrscheinlich zum Einsatz kommen. Spekuliert wird auch über Adnan Januzaj anstelle von Eden Hazard, der sich selbst eine Pause wünscht.
Trotz alledem will Marc Wilmots nicht von einem B-Team sprechen. Wilmots will auf jeden Fall gegen Südkorea gewinnen, er will unbedingt den Rekord. Drei Siege in der Vorrunde hat bislang noch keine belgische Mannschaft bei einer Fußball-WM geschafft. Den Fans reicht auch ein Unentschieden. Hauptsache sollte der Gruppensieg bleiben.
belga/dpa/wb - Karikatur: Valentine Lilien/BRF