Sieger der 50. Ausgabe der Ypern-Rallye ist Freddy Loix. Der Skoda-Fahrer gewann mit über einer Minute Vorsprung auf Cédric Cherain im Ford Fiesta R5. Dritter wurde der Deutsche Sepp Wiegand im Skoda Fabia S2000.
"Ich bin total glücklich", freute sich Loix im Ziel. "Aber es wäre mir lieber gewesen, wenn nicht die Mechanik den Unterschied gemacht hätte." Lange Zeit hatte nämlich Kevin Abbring in Führung gelegen, musste aber den Peugeot 208 T16 wegen eines Motorschadens abstellen. Von Loix gab es viel Lob für den Niederländer. "Ich wusste schon vorher, dass er schnell ist. Es war wirklich ein tolles Duell!"
Abbrings Teamkollege Craig Breen musste mit einem Differentialschaden aufgeben. Nur der Peugeot 208 T16 von Pieter Tsjoen kam ins Ziel, wurde allerdings wegen zu späten Stempelns nach einem Ausflug in einen tiefen Graben aus der Wertung genommen. Kurz zuvor hatte sich Tsjoen aber noch die letzte Bestzeit geschnappt.
Der finnische EM-Spitzenreiter Esapekka Lappi lag bei seinem ersten Auftritt in Ypern auf Rang drei, flog aber am Samstagmorgen von der Strecke. Bernd Casier hatte sich schon nach wenigen Kilometern am Freitag aus dem Rennen gedreht, auch der Italiener Luca Rossetti verlor früh viel Zeit durch einen Reifenschaden. Ganz aufgeben mussten Robert Consani und Xavier Pons.
Gino Büx kommt durch
Bei den Junioren beendeten Stephane Lefebvre und Andrea Crugnola die Ypern-Rallye mit exakt der gleichen Zeit - auf die Zehntelsekunde genau, und das nach nach 294,79 Kilometern. Da aber der Franzose Lefebvre die erste Bestzeit gefahren war, wird er als Sieger gewertet. Dritter wurde der Brite Chris Ingram (Renault Twingo R2). Auf der letzten WP fielen noch zwei Junioren der Top fünf aus.
Dadurch beendet Gino Büx aus Malmedy seine erste Ypern-Rallye auf Rang vier. "Der Tag war wirklich lang und sehr anstrengend. Ich bin froh, dass wir es ins Ziel geschafft haben. Ich habe einen kleinen Fehler gemacht und mir einen Plattfuß eingehandelt, aber ansonsten lief es gut. Mein Ziel war, anzukommen. Und wir haben wieder viel für die Zukunft gelernt!"
Fotoalbum: Drei Ostbelgier bei der Ypern-Rallye
Ypern-Rallye: Abbring vor Loix – Büx bei den Junioren auf sechs
Grund für Thirys Ausfall
„Das war ein ganz komischer Fall“, erzählt Bruno Thiry. „In einer schneller Sektion, zwei oder drei Kilometer nach dem Start der WP, habe ich von weitem etwas Großes auf der Straße gesehen. Ich habe geglaubt, dass es eine Katze ist! Aber sie hat sich leider nicht wegbewegt, denn es war ein dicker Stein, eigentlich schon eher ein Felsbrocken. Ich konnte nicht nach rechts, ich konnte nicht nach links, und das mit 170 km/h … Bäng. Der Stein hat unterm Auto von vorne bis hinten alles aufgerissen.“
„Anscheinend gibt es in Ypern Bäume, auf denen Steine wachsen und dann herunterfallen … So ein großer Brocken kommt nicht von alleine dahin. Ich kann nicht verstehen, wie jemand so etwas tun kann.“
Foto: Gregory Lenormand/DPPI