Der letzte Tag der Rallye Portugal hatte ganz nach dem Geschmack von Thierry Neuville begonnen - gleich drei Plätze machte der St. Vither gut. Aber dann schlug der Defektteufel zu.
"Im Großen und Ganzen haben wir trotzdem noch zwei Plätze gewinnen können, von neun auf sieben. Leider kam auf der letzten WP ein Kardanbruch und die sechste Position haben wir dadurch verloren", erklärt Neuville im BRF-Interview.
"Aber das Auto ist neu, das sind Probleme, die können im Moment noch auftreten, wo wir dran arbeiten müssen – damit das in Zukunft nicht mehr passiert." Teamkollege Dani Sordo war durch einen Antriebsschaden ganz ausgefallen.
Neuville zieht insgesamt ein gutes Fazit. Platz sieben war das Ziel für Portugal, zwischenzeitlich hatte er sogar auf dem fünften Platz gelegen, Sordo auf vier. "Ein sehr positives Wochenende für uns. Erstmal hätten wir nicht gedacht, dass wir hier überhaupt so schnell sein könnten. Drei Bestzeiten für Hyundai! Generell habe ich eine gute Reifenwahl getroffen. Leider ist das Setup noch nicht perfekt, dadurch haben wir gestern sehr stark die Vorderreifen beansprucht und heute blieben mir nicht mehr die besten Reifen übrig, um schnell unterwegs zu sein."
Das neue Team weiß also, was zu tun ist. "An der Leistung können wir noch etwas arbeiten. Und wir haben gesehen, dass wir das Fahrwerk zu hart abgestimmt hatten für diese Bedingungen. Natürlich hatten wir nicht damit gerechnet, dass es so nass wird. Meistens gibt es hier schönes Wetter und trockene Strecken. Da fehlten uns die weicheren Federn und andere Stoßdämpfer."
Als nächstes steht die Rallye Argentinien auf dem Programm (8. bis 11. Mai). "Eine ganz andere Rallye, sehr lang und sehr hart fürs Fahrzeug. Ich denke, da können eventuell Probleme auftreten. Deswegen werden wir jetzt alles am Fahrzeug checken und schauen, wo wir uns noch verbessern können und wo wir das Auto noch stärker machen können, damit weniger Probleme auftreten."
Aber so langsam wird Neuville mit seinem neuen Arbeitsgerät warm. "Die Balance ist nicht hundert Prozent, das heißt, man hat nicht das hundertprozentige Vertrauen und man kann nicht überall am Limit fahren. Aber ich gewöhne mich so langsam an das Auto und weiß genau, was ich ändern möchte. Und in Zukunft wird das auch gemacht."
Für den siebten Platz bei der Rallye Portugal gibt es sechs WM-Punkte. In der WM-Wertung hat Neuville nach vier von 13 Läufen 21 Punkte und klettert von Rang neun auf sechs.
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Bild: Hyundai Motorsport