Thierry Neuville liegt nach dem kurzen Auftakt der Rallye Portugal auf Rang vier. Schnellster bei der nur 3,27 Kilometer langen Showprüfung in der Hauptstadt Lissabon, ganze 288 Kilometer vom Rallye-Zentrum in Faro an der Algarve-Küste ganz im Süden entfernt, war der amtierende Weltmeister Sébastien Ogier.
Der Franzose brauchte 2:52,7 Minuten und war damit 1,3 Sekunden schneller als sein Volkswagen-Teamkollege Jari-Matti Latvala, der sich an seinem Geburtstag (der Finne wurde am 3. April 1985 geboren) mit Rang zwei zufrieden geben muss. Auch auf Rang drei landete mit dem Norweger Andreas Mikkelsen ein VW Polo (+2,2 Sekunden).
Schnellster hinter dem VW-Trio war Thierry Neuville im Hyundai i20 mit 2,9 Sekunden Rückstand auf Ogier, auf Rang fünf fuhr der Brite Kris Meeke im Citroën DS3 (+3,6). Nach dem Appetithäppchen zum Auftakt wird es am Freitag bei der ersten waschechten Wertungsprüfung "Silves" um 10:06 Uhr lokaler Zeit (11:06 Uhr in Belgien) dann erst so richtig spannend.
Nach der verregneten Woche (Rallye Portugal: Vorbereitungen ins Wasser gefallen) wurde der Start der WP3/6 "Ourique" wegen der schlechten Streckenbedingungen um 4,83 Kilometer nach hinten verschoben. Damit ist der vierte Saisonlauf insgesamt 9,66 Kilometer kürzer als vorgesehen (329,80 Wertungskilometer). Erster auf der Strecke ist am Freitag der WM-Spitzenreiter Sébastien Ogier, der bereits drei Mal in Portugal gewann (2010, 2011, 2013).
Die Rallye Portugal gilt als eine der technisch anspruchsvollsten im WM-Kalender. Den Kuppen und dahinter versteckten "blinden Kurven" ist schon so mancher Fahrer in die Falle gegangen.
Ogier begleicht seine "Schulden"
Rallye Portugal, das Jahr 2008. Sébastien Ogier spricht bei der Rallye-Leitung vor. Er möchte gern an der Streckenbesichtigung teilnehmen, um für die Zukunft die Wertungsprüfungen zu erkunden. Die Gebühr dafür: 1.000 Euro. João Passos, damals wie heute für derlei Anfragen zuständig, macht einen Deal mit dem Jungspund. Die "Recce" darf er ausnahmsweise gratis fahren - es sei denn, er wird eines Tages Weltmeister. Erst dann ist die Gebühr fällig.
Rallye Portugal, das Jahr 2014. Ogier kehrt als amtierender Weltmeister nach Portugal zurück - er hält sein Versprechen und zahlt die Gebühr in Form einer Spende. Die geht an die Freiwillige Feuerwehr von Estoril, wo am Donnerstagnachmittag der zeremonielle Start der Rallye über die Bühne ging.
Bild: Volkswagen Motorsport