Nein, das ist kein Doppelgänger von Thierry Neuville. Aber es könnte sein Nachfolger werden. Gino Büx (Mutter aus Italien, Vater aus Rodt) will in Neuvilles Fußstapfen treten und ebenfalls Rallye-Profi werden.
Und der Anfang ist gemacht: Der 23-Jährige aus Meiz bei Malmedy hat dieses Jahr den Nachwuchswettbewerb vom königlichen Automobilclub Belgiens gewonnen, genau wie Thierry Neuville vor ein paar Jahren.
Ein Überraschungssieger, denn Büx hat bislang kaum im Rallye-Auto gesessen - bislang ist er nur zwei Provinzrallyes, Bellevaux und Jalhay, gefahren. Und trotzdem hat er sich bei diesem Wettbewerb gegen Konkurrenten durchgesetzt, die schon in der belgischen Meisterschaft gefahren sind. Ein Neueinsteiger - aber das Motorsport-Fieber hat ihn seit langem gepackt.
Gino Büx ist 23, studiert Architektur und wohnt in Meiz, 300 Meter von der Rennstrecke in Francorchamps entfernt. Da kann man schon fast nicht anders, als dem Virus zu verfallen. Nach ersten Schritten auf der Rundstrecke (VW Fun Cup, Europäischer Legends Cars Cup) hat er sich dann eines Tages in ein Rallyeauto gesetzt - und "nach den ersten Kilometern war klar, dass ich das machen will".
Mehr als 200 Konkurrenten
Der RACB-Wettbewerb kam wie gerufen. Unter 206 Teilnehmern hat es Gino Büx nach einem Test im Rennsimulator und einer Fragerunde vor einer Jury - mit großen Namen wie Bas Leinders, Marc Duez und Michèle Mouton - unter die besten fünf geschafft. Im Finale mussten diese fünf gegen die fünf besten Junioren, die 2013 die belgische Rallye-Meisterschaft gefahren sind, antreten.
Und bei den Konditionstests, Probeläufen im Rallyeauto und weiteren Fragen der Jury hat sich Gino Büx durchgesetzt. Erst 150 Kilometer Rallye-Erfahrung - daher war es eine Riesen-Überraschung, dass gerade er das "Volant RACB" gewonnen hat. Der Preis: Fünf Läufe der Rallye-EM, darunter auch die Ypern-Rallye, plus die Rallye du Condroz im Peugeot 208 R2.
Was für ein Aufstieg! Von Provinzrallyes direkt in die Europameisterschaft. Gino Büx macht sich nichts vor: "Auf mich wartet ein Berg an Arbeit". Aber mit Unterstützung der Trainer vom RACB National Team wie Coach Marc Duez, mit seinem Einsatzteam DG Sport aus Theux und Peugeot Sport Belgien-Luxemburg könnten zumindest die Voraussetzungen kaum besser sein.
"Das ist nur die Brille"
Auch wenn ein Einstieg mit 23 Jahren spät erscheint - genau so alt war ein gewisser Sébastien Loeb, als er seine Karriere begann. Wie man sich richtig anstellt, kann sich Gino Büx auch von Thierry Neuville abkucken. Vor allem dessen Entschlossenheit und Hartnäckigkeit machen ihn für Büx zum Vorbild.
Die Parallelen zwischen Neuville und Büx sind nicht zu übersehen. Nicht nur, dass beide aus der gleichen Region stammen und die selbe Leidenschaft teilen. Neuvilles Karriere begann ebenfalls mit dem RACB-Nachwuchswettbewerb. Und dann sehen sich die zwei auch noch verdammt ähnlich.
"Das ist nur die Brille schuld", sagt Gino Büx. "Aber ich werde auf jeden Fall alles daran setzen, ihm zumindest sportlich so nahe zu kommen wie möglich."
Beifahrer: Eric Borguet
Mittlerweile ist auch der neue Beifahrer bekannt: Eric Borguet wird neben Gino Büx im Peugeot 208 R2 sitzen. Der 29-Jährige verfügt über zwölf Jahre Erfahrung als Copilot.
Beide gehören wie die Rundstrecken-Piloten Maxime Martin (DTM mit BMW) und Stoffel Vandoorne (GP2, Testfahrer McLaren) zum RACB National Team und werden von Experten beraten und unterstützt.
Bilder: RACB