Die deutsche Olympia-Mannschaft steht unter Schock: Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle ist bei den Winterspielen in Sotschi positiv auf ein verbotenes Mittel getestet worden.
Das deutsche Team hatte zuvor ein von der Norm abweichendes Ergebnis der A-Probe bei einem deutschen Olympia-Teilnehmer bestätigt, will aber vor Analyse der B-Probe im Laufe dieses Freitages aber keinen Namen bekanntgeben.
Sachenbacher-Stehle war nicht für die Damen-Staffel an diesem Freitag nominiert worden. Die ehemalige Ski-Langläuferin wechselte vor zwei Jahren zum Biathlon. Im Massenstart-Wettbewerb von Sotschi lief sie am Montag als Vierte knapp an einer Medaille vorbei.
Die 33-Jährige war 2006 am Tag vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Turin wegen erhöhter Blutwerte mit einer fünftägigen Schutzsperre belegt worden und musste beim Auftaktrennen der Ski-Langläuferinnen zuschauen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wollte zunächst keine weitere Stellungnahme zu dem Fall abgeben. Sachenbacher-Stehle war für eine Reaktion vorerst nicht zu erreichen.
Der DOSB wurde am Donnerstag um 21.30 Uhr (Ortszeit) vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) informiert, dass die A-Probe eines Sportlers "ein von der Norm abweichendes Ergebnis erbracht" habe, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. Die Öffnung der B-Probe und die Anhörung vor der Disziplinarkommission des IOC sind noch für diesen Freitag vorgesehen. Danach will DOSB-Generaldirektor Michael Vesper über den Stand des Verfahrens informieren.
Während der Sotschi-Spiele ist es die erste positive Probe, die bekannt wurde. Das IOC hat bei den Winterspielen in Sotschi die Rekordzahl von 2453 Tests bis zur Schlussfeier am 23. Februar vorgesehen. Ein Großteil der Urin- und Blutkontrollen ist bereits vorgenommen worden. Mehr als 50 Prozent der Tests werden außerhalb der Wettkämpfe durchgeführt. Bei den Winterspielen 2010 in Vancouver gab es einen Doping-Fall.
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