und derjenige, der ihn ablösen will - aufeinander. Die Rallye Frankreich wird zur ultimativen Machtprobe.
Vom 3. bis 6. Oktober steht rund um Straßburg der elfte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft an - mit einem Duell der absoluten Meisterklasse.
Sébastien Loeb will sich mit einem allerletzten Sieg aus der WM verabschieden, Sébastien Ogier will dieses Wochenende neuer Weltmeister werden - und seinen alten Rivalen ein letztes Mal schlagen.
"Es ist möglich, dass wir den fehlenden Punkt in Frankreich schon auf der Power Stage holen, mit der die Rallye eröffnet wird. Der Job ist also zu 99 Prozent erledigt", sagt Ogier. "Aber auch in Frankreich ist es das Ziel, die Rallye zu gewinnen."
Der eine Seb geht …
Sébastien Loeb fährt in seiner Heimat seine letzte Rallye – nach 14 Jahren in der WM das Ende einer einzigartigen Karriere. Loeb wurde neun Mal in Folge Rallye-Weltmeister und ist damit absoluter Rekordhalter. Die Rallye France d'Alsace führt durch Loebs Heimatdorf Hagenau. "Ich kann es kaum erwarten", sagte der 39-Jährige, der bei bislang 167 WM-Starts unglaubliche 78 Siege einfahren konnte - unter anderem 2010 und 2012 im Elsass.
Loeb hat sich dieses Jahr bereits langsam aus dem Rallye-Sport verabschiedet. Er bestritt nur drei der bisherigen Läufe und bereitet sich mit Citroën auf den Einstieg in die Tourenwagen-WM vor. Letztes Wochenende gewann er in Navarra beide Läufe zur FIA-GT-Weltmeisterschaft. Die Frage ist also: Findet der "Rallyerentner" und noch amtierende Weltmeister sofort wieder zu seinem Tempo?
… der andere Seb kommt
Als Nachfolger steht bereits "Seb II." fest. Wie früher Loeb dominiert diese Saison sein Landsmann, früherer Teamkollege und erbitterter Rivale Sébastien Ogier mit Volkswagen die WM. Er gewann sechs von zehn Läufen, nur rein rechnerisch ist ihm der Titel noch zu nehmen. Ogier fehlt ein winziges Pünktchen, um auch offiziell die Korken knallen zu lassen. Die WM-Feier hatte ihm beim letzten WM-Lauf in Australien nur wenige Kilometer vor dem Ziel … Thierry Neuville aus St. Vith noch vermasselt.
Jetzt hat Sébastien Ogier es selbst in der Hand. Mit einem Sieg auf der "Power Stage", die in Frankreich den Auftakt bildet, hätte Ogier den Titel in der Tasche. Aber selbst wenn er bei der 4,55 Kilometer langen Wertungsprüfung in Straßburg nicht der Schnellste ist, kann er schon am Donnerstag Weltmeister werden – wenn Thierry Neuville ebenfalls den Sieg der Power Stage verpasst. Nur mit den drei Extra-Punkten, die es für diese Bestzeit gibt, würde der 25-jährige Ostbelgier das Rennen um den Titel - zumindest theoretisch und wohl auch nur bis Sonntag - noch offen halten.
Allerdings besteht kein Zweifel daran, dass Ogier spätestens am Sonntag den Titel feiern darf. Ein einziger Zähler reicht – und da der 29-Jährige aus Gap im VW Polo bislang bei allen Läufen Punkte einfuhr, müsste es schon mit dem Teufel zugehen, damit Ogier den Titel in Frankreich noch verpasst. Als Erfolg wird Ogier die Rallye Frankreich aber sicherlich nur werten, wenn er wie 2011 im Elsass gewinnt und damit seinen Erzfeind Loeb auf dessem Terrain besiegt.
Neuville will Vize-Weltmeister werden
Thierry Neuville aus St. Vith spielt also zumindest am Donnerstag wieder einmal Zünglein an der Waage. Aber da längst fest steht, wer der neue Weltmeister wird, ist es Neuvilles Ziel, bei den drei noch ausstehenden Läufen den Vize-Weltmeistertitel zu verteidigen. Um den Vorsprung in der WM-Wertung auszubauen, muss der 25-jährige Ford-Pilot also dieses Wochenende vor allem auf Jari-Matti Latvala schauen. Neuville liegt 19 Zähler vor dem Finnen. Der Zweikampf zwischen Loeb und Ogier spielt für ihn vorerst keine Rolle. Es sei denn, dass die beiden Favoriten sich so heiß duellieren, dass keiner von diesen beiden gewinnt ...
Bild: Reporter/AFP