Der Countdown läuft: Diesen Donnerstag startet der neunte Saisonlauf in Deutschland. Rund um Trier warten besondere Herausforderungen auf Ogier, Neuville, Hirvonen und Co.
Während die WM-Fahrer in ihren World Rally Cars auf Wertungsprüfungen wie "Dhrontal" die Weinberge erklimmen und den Fans damit die Möglichkeit bieten, von oben herab das Geschehen zu verfolgen, zeigt die "Panzerplatte" auf dem Truppenübungsplatz von Baumholder ein ganz anderes Gesicht. Markenzeichen sind die "Hinkelsteine", eigentlich dazu ausgelegt, Panzer zu stoppen.
Tausende von Fans werden deshalb auf dem sonst für die Öffentlichkeit gesperrten Gelände nicht selten Zeuge von verbogenen oder beschädigten Radaufhängungen. Auch Thierry Neuville wurde die Panzerplatte 2012 zum Verhängnis - er flog bei Tempo 150 ab. "Aber wir wissen warum. Natürlich kann das nochmal passieren, aber wir sind optimal vorbereitet", erklärt Thierry Neuville im BRF-Interview.
Mit Testfahrten in den Weinbergen und auf der Panzerplatte hat sich M-Sport diese Woche auf die erste waschechte Asphaltrallye der Saison vorbereitet. "Die ersten paar Runden am ersten Testtag waren dazu da, um das Gefühl zu bekommen auf Asphalt ... Alles ändert sich, das Fahrzeug wird viel direkter. Aber danach konnten wir anfangen, die ersten Setupveränderungen vorzunehmen. Wir haben fast immer in die gute Richtung gearbeitet. Am Ende kann man dann schon zufrieden sein. Es waren harte Tests, wir haben viel geschwitzt, aber wenn das Resultat am Ende gut ist, gibt das einem umso mehr Vertrauen für die Rallye."
Auftakt am Kölner Dom
Die Rallye Deutschland startet vor altehrwürdiger Kulisse: Am Donnerstag fällt vor dem Kölner Dom der Startschuss zum neunten Saisonlauf. Nach der Stippvisite an der gothischen Kathedrale sind die Stars der Rallye-WM auf einer festgelegten Route durch die Innenstadt von Köln unterwegs, bevor es anschließend Richtung Trier und auf die ersten beiden Wertungsprüfungen geht.
Ernst wird es um 17:53 Uhr: Die erste WP startet in Blankenheim, eine halbe Autostunde von Büllingen entfernt. Die Auftaktprüfung und die WP2 "Sauertal" sind neue Prüfungen. "Sie sind neu und nah an meiner Heimatregion. Da mir die Streckenbeschaffenheiten bekannt sind, haben wir sicherlich einen kleinen Vorteil. Den sollten wir ausnutzen!", gibt Neuville die Marschroute vor.
Freitag geht es dann in die Weinberge, Samstag steht unter anderem die Panzerplatte auf dem Programm. Am Sonntag endet die Rallye Deutschland mit der Powerstage "Dhrontal". Nach 16 Sonderprüfungen und 371,92 Kilometern auf Zeit wird um 14 Uhr an der Porta Nigra der Sieger geehrt.
"Ein Podium müsste drin sein"
Falls Sébastien Ogier sich um weitere 22 Punkte von seinen Verfolgern absetzt, würde er sich schon in Deutschland zum Weltmeister küren. Verhindern kann das Thierry Neuville - fährt er ordentlich Punkte ein, muss Sébastien Ogier die Titelfeier verschieben. Der St. Vither hat sich in letzter Zeit in Höchstform gezeigt (Platz zwei auf Sardinien und in Finnland) und will das in Trier bestätigen. "Ein Podium sollte drin sein. Es geht jetzt auf Asphalt, da sollten wir eigentlich noch besser unterwegs sein. Aber wir kennen das Niveau der anderen Fahrzeuge auf Asphalt noch nicht. Die ersten WP werden entscheidend sein."
Neuvilles Tipp für das Podium: "Auf eins Ogier, da bin ich fast von überzeugt. Ich hoffe dass wir den zweiten Rang einfahren können, Dritter wäre auch gut. Dani Sordo oder Jari-Matti Latvala werden auch mit dabei sein."
- BRF1 berichtet live aus Trier, aktuelle Zwischenstände gibt es in den Nachrichten
- Die Reportage von der Rallye Deutschland zeigt das BRF Fernsehen am 30. August. Inklusive Blick hinter die Kulissen!
Bild: M-Sport