Der Brite Christopher Froome fährt vor dem zweiten Einzelzeitfahren am Mittwoch von Embrun nach Chorges weiter im Gelben Trikot des Spitzenreiters.
Der 26-jährige Portugiese Rui Alberto Costa war schon frühzeitig mit 25 weiteren Fahrern ausgerissen. Im letzten Berg des Tages, dem Col de Manse, ließ er bei seinem entscheidenden Antritt sechs Kilometer vor dem Gipfel alle stehen und hatte auf dem Berg bereits 43 Sekunden Vorsprung herausgefahren. Es blieben noch zehn Kilometer bis zum Ziel, und in der Abfahrt wusste der Sieger der Tour de Suisse seinen Vorsprung erfolgreich zu verteidigen.
Den Sprint einer ersten Verfolgergruppe von vier Fahrern gewann der Franzose Christophe Riblon vor seinem Landsmann Arnold Jeanneson. Philippe Gilbert kam mit einer zweiten Gruppe ins Ziel und gewann den Sprint um Platz 8. Zu wenig, wenn man die Ambitionen von Gilbert kennt und vor allem enttäuschend für ihn, weil diese Etappe die letzte Möglichkeit bot, sich vor Paris noch in Szene zu setzen.
In Szene gesetzt haben sich im Col de Manse erneut die Gegner von Christopher Froome. Allen voran war es Alberto Contador, der in diesem Berg der zweiten Kategorie gleich dreimal attackierte und damit den letzten Helfer von Froome, nämlich Richie Porte praktisch alleine verschliss. Roman Kreuziger und Alejandro Valverde hießen die anderen Angreifer im letzten Berg, doch Froome konterte jede Tempoerhöhung. Nur in der abschließenden Abfahrt kam der Brite kurz von der Straße ab, musste vom Rad steigen, konnte einen Sturz aber vermeiden. Froome kam mit allen anderen seiner Gruppe ins Ziel, büßte also keine Sekunde seines Vorsprungs auf Mollema und Contador ein. Der Niederländer Ten Dam verlor allerdings seinen fünften Platz an den Kolumbianer Quintana, da er im letzten Berg schon früh abgehängt wurde und fast eine Minute auf die Spitze einbüßte.
Die 16. Etappe hat gezeigt, dass Christopher Froome nur bei Etappen mit Bergankunft und beim Einzelzeitfahren unbesiegbar ist. Bei Flach- oder sogenannten Übergangsetappen kann er vor überraschenden Angriffen nicht sicher sein.
Am Mittwoch steht allerdings das zweite Einzelzeitfahren dieser Tour auf dem Programm. Folglich ein Tag ohne Probleme für den Träger des Gelben Trikots. Im Gegenteil : Morgen über 32 hügelige Kilometer zwischen Embrun und Chorges dürfte Froome erneut auftrumpfen und seinen direkten Gegnern weitere Sekunden, wenn nicht gar Minuten abnehmen.
dpa/wb - BIld: Jeff Pachoud (afp)