Die Roten Teufel haben Selbstvertrauen getankt für die anstehende Qualifikation zur Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. In einem Freundschaftsspiel besiegten sie in Brüssel Vizeweltmeister Niederlande mit 4:2. Dabei musste Nationalcoach Marc Wilmots auf Schlüsselspieler wie Vincent Kompany und Marouane Fellaini verzichten.
Angetrieben von einem frenetischen Publikum legte die belgische Nationalmannschaft gegen Arjen Robben & Co gleich los. Allerdings konnten sie das Tor von Maarten Stekelenburg nicht wirklich in Gefahr bringen. In der 20. Minute war dann doch Christian Benteke zur Stelle, nahm den Ball an, legte ihn sich noch auf den linken Fuß und traf zur 1:0-Führung. Benteke war nach guten Leistungen beim RC Genk von Marc Wilmots als Sturmspitze aufgeboten worden.
In der Folge zeigte sich Holland gefährlicher: Immer war aber entweder ein Abwehrbein dazwischen (Guillaume Gillet engte die Kreise von Arjen Robben ein) oder Thibaut Courtois parierte. Der Torwart von Atletico Madrid hatte den Vorzug gegenüber Simon Mignolet erhalten. Marc Wilmots ließ zudem Kreativspieler wie Wesley Sneijder oder Rafael Van der Vaart in Manndeckung nehmen.
Zur Pause wechselte Louis Van Gaal, der nach der enttäuschenden Europameisterschaft Bondscoach Bert Van Marwijk abgelöst hatte, gleich vier junge Spieler für Routiniers wie Joris Mathijsen und John Heitinga ein. Das zahlte sich zunächst auch aus: Zwei mal kurz nacheinander düpierten die Holländer die komplette belgische Abwehr und drehten durch Luciano Narsingh (55.) und den Schalker Klaas-Jan Huntelaar (56.) völlig überraschend das Spiel.
Die Roten Teufel brauchten eine Zeit lang um sich von diesem Doppelschlag zu erholen. Die Einwechslung von Moussa Dembélé und vor allem von Dries Mertens brachte aber neuen Schwung in die Angriffsbemühungen. Maarten Stekelenburg konnte sich mehrfach auszeichnen, im direkten Duell gegen den durchgebrochenen Dries Mertens war er aber machtlos - der Ausgleich in der 75. Minute. Und nur zwei Minuten später legte Mertens für den ebenfalls eingewechselten Romelu Lukaku auf - das 3:2 (77.), die meisten der 39.841 Zuschauer im König-Baudouin-Stadion, das (fast) ganz in Rot getaucht war, aus dem Häuschen. Erst recht, als drei Minuten später Jan Vertonghen, wieder auf Vorarbeit von Dries Mertens, zum 4:2 einschoss (80.) - der Endstand.
Bei aller Freude über den Prestigesieg dämpfte Nationaltrainer Marc Wilmots noch gleich in der Kabine die Euphorie. Ihm missfiel das nonchalante Auftreten seiner Spieler in manchen Szenen. Andererseits habe die Mannschaft nach dem Rückstand Moral gezeigt. Sein niederländischer Kollege Louis Van Gaal konnte nur den ersten 20 Minuten in der zweiten Halbzeit etwas abgewinnen. Sein Team habe aufgrund von persönlichen Fehlern verloren, äußerte sich der frühere Bayern-Trainer nach dem Spiel verbittert.
Am 7. September beginnt für Belgien die Qualifikation zur WM 2014 mit einem Auswärtsspiel in Wales. Vier Tage später, am 11. September, gastiert Gruppengegner Kroatien in Brüssel.
sp - Bilder: Yorick Jansens (belga)
Bei Freundschaftsspielen sind die "Roten Teufel" weltmeisterlich - ansonsten wie der GESAMTE belgische Sport nur ZWEIT oder DRITTklassig -
Herr Margraff: Erkennen Sie doch einfach mal die Leistung der jungen Roten Teufel von Gestern an. Mit dieser Leistung und diesem Einsatz wird es sicher wieder besser. Belgien ist eben nur ein kleines Land und hat nicht die grosse Auswahl.
Freuen wir uns das scheinbar ein Paar Talente zum Zuge kommen. Das Ausland hat das
schon lange gemerkt, wo spielt die grosse Mehrheit der Nationalmannschaft !!!
@Mauel, wir reden nochmal NACH der Qualifikation zur WM, ich sag nicht dass die jungen Spieler schlecht gespielt hätten, es ist schon 'ne Leistung die Oranjes derart abgefertigt ins "Platte Land" zurückzuschicken, aber das war ein Freundschaftsspiel, gegen Wales im September muss aber "Tacheles" geredet werden, und daran hab' ich meine Zweifel - mit Druck umgehen ist was Anderes, als das gestrige Spiel.