Am Ende hatte Valverde noch 19 Sekunden Vorsprung auf die beiden Briten, die ihrerseits ihren Konkurrenten in diesem letzten Berg davongefahren waren.
Hätte Wiggins seinen Leutnant fahren lassen, hätte Froome die Etappe gewonnen. Er hätte allerdings auch Zeit auf Wiggins gut gemacht, und das darf laut Mannschaftsstrategie nicht passieren.
Jürgen Van den Broeck kam nur 7 Sekunden hinter Froome und Wiggins als Sechster ins Ziel und war damit 10 Sekunden schneller als der Dritte der Gesamtwertung, Vincenzo Nibali.
Schneller Van den Broeck
Noch wichtiger für Van den Broeck war aber, dass er 28 Sekunden schneller war als der Amerikaner Teejay Van Garderen, fast zwei Minuten schneller als Cadell Evans und 3 Minuten als Haimar Zubeldia. Alles Konkurrenten, die ihm im Zeitfahren am Samstag seinen vierten Platz noch streitig machen können.
Ansonsten ist bei der Etappe vom Donnerstag wenig passiert: Bradley Wiggins ist im Stil eines Miguel Indurain Richtung Paris unterwegs und das gelbe Trikot ist dem Briten nicht mehr zu nehmen. Seine Taktik ist diesselbe wie bei Indurain: Im Zeitfahren den Unterschied machen und in den Bergen nicht angreifen, damit nur ja nichts Unvorhergesehenes geschieht.
Valverde griff am Donnerstag 35 Kilometer vor dem Ziel in der vorletzten Steigung an, unterstützt von seinem Teamgefährten Costa, und das reichte aus, um die Etappe zu gewinnen. Valverdes Vorsprung stabilisierte sich schnell bei 2 Minute 30 und schmolz erst kurz vor dem Ziel auf 19 Sekunden zusammen, als Christopher Froome für einen dieser Tempoverschärfungen sorgte, die sein Kapitän Bradley Wiggins so gar nicht mag. Der fünfmalige Tour de France Sieger Miguel Indurain hätte sich das auch nicht gefallen lassen.
Radsportfans können nur hoffen, das Christopher Froome nächstes Jahr als Kapitän einer eigenen Mannschaft bei der Tour de France starten wird.
Bild: Lionel Bonaventure (afp)