Zwei Briten haben die Konkurrenz bei der Tour de France in Grund und Boden gefahren. Bradley Wiggins gewann das Zeitfahren über 41 Kilometer mit einem Vorsprung von 35 Sekunden auf seinen Teamkollegen Christopher Froome.
Mit einem Rückstand von 57 Sekunden konnte der schweizer Zeitfahrspezialist Fabian Cancellara als Tagesdritter den Schaden in Grenzen halten.
Cadel Evans angezählt
Hinter dem Amerikaner Tejay Van Garderen und dem Franzosen Sylvain Chavanel musste Vorjahresgewinner Cadel Evans, der eigentlich auch ein starker Zeitfahrer ist, sich mit dem sechsten Platz und vor allem mit einem Rückstand von knapp zwei Minuten begnügen. Seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung konnte Cadel Evans gerade noch verteidigen, allerdings liegt der Bergfahrer Christopher Froome ihm mit nur 14 Sekunden im Nacken. Und das, wo die Alpen und Pyrenäen noch erst kommen.
Beobachter gehen davon aus, dass der Sieger der Tour de France mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Sky Team kommen wird. Denn Bradley Wiggins hat mit einem Vorsprung von 1:53 Minuten auf Cadel Evans schon ein recht komfortables Polster, obendrein liegt Christopher Froome für den Fall der Fälle in Lauerstellung. Nicht zuletzt kann Wiggins beim zweiten großen Zeitfahren am vorletzten Tourtag noch einmal zuschlagen.
Andererseits wird die Sky-Formation jetzt sicherlich von allen Seiten attackiert. Ob die Konkurrenz stark genug ist, einen Triumph von Wiggins oder Froome in Paris zu vereiteln, das werden die nächsten zwei Wochen zeigen.
Starker Monfort, Van den Broeck noch Neunter
Eine starke Leistung beim Zeitfahren nach Besançon bot Maxime Monfort. Der Radprofi aus Bastogne konnte sich im Kreis der Zeitfahrspezialisten behaupten und wurde Tageselfter. In der Gesamtwertung verteidigte Maxime Monfort seinen siebten Platz, mit einem Rückstand von jetzt 4:23 Minuten.
Deutlich schwerer tat sich Jurgen Van den Broeck. Mit einem Rückstand von gut drei Minuten auf Wiggins wurde der Profi aus der Provinz Antwerpen 26. In der Gesamtwertung rutschte Van den Broeck vom achten auf den neunten Platz.
Auch wenn Van den Broeck mit größeren Ambitionen zur Tour gestartet ist, dürfen die belgischen Fans nicht meckern. Nach einem ereignisreichen ersten Tourdrittel zwei Fahrer unter den Top Ten der Gesamtwertung zu haben, das ist eine beachtliche Zwischenbilanz. Für den noch fehlenden Etappensieg bleiben nach dem Ruhetag morgen ja noch elf Chancen.
Bild: Yorick Jansens (belga)