Nach dem Tageserfolg am Sonntag in Seraing gewann der 22-Jährige Peter Sagan am Dienstag auch die dritte Etappe mit Ankunft in Boulogne-sur-Mer.
Beim steilen Schlussanstieg verwies Peter Sagan den Norweger Boasson Hagen und seinen Landsmann Peter Velits auf die Plätze zwei und drei. Der Schweizer Fabian Cancellara wurde Vierter und konnte das Gelbe Trikot des Spitzenreiters verteidigen. Wegen eines Defekts an seinem Rennschuh verlor Philippe Gilbert den Anschluss an die Gruppe der Favoriten und büßte sieben Minuten ein.
2012 Gilberts Seuchenjahr
Es bleibt dabei, 2012 das ist nicht das Jahr des Philippe Gilbert. Auf der heutigen dritten Etappe der Tour de France mit Ankunft in Boulogne-sur-Mer erlebte der alles überragende Fahrer des letzten Jahres einen weiteren Rückschlag. Ausgerechnet beim hügeligen Finale, dass er sich für einen Etappensieg ausgeguckt hatte, wurde Philippe Gilbert 25 Kilometer vor dem Ziel in einen der vielen Stürze verwickelt. Mit der Folge, dass sein Rennschuh dabei beschädigt wurde und nicht mehr in die Pedale einklicken konnte. Gilbert musste zum Begleitfahrzeug und nachdem er den Schuh gewechselt hatte, war der Zug vorne für ihn abgefahren. Und weil der Chef der BMC-Gruppe Cadel Evans vorne mit in erster Reihe fuhr, fand sich niemand, der Philippe Gilbert wieder heran geführt hätte. Im letzten Jahr, wo Philippe Gilbert der erste Fahrer im Lotto-Team war, wäre das anders gelaufen.
Bärenstarker Sagan
Anders als in Seraing, wo Peter Sagan sich relativ knapp gegen Fabian Cancellara durchsetzen konnte, spielte der erst 22-Jährige in Boulogne-sur-Mer auf den letzten 700 Metern mit der Konkurrenz Katz und Maus. Da hatte er noch einige Augenblick Zeit, um diesen Erfolg noch vor der Ziellinie auf dem Rad tanzend zu feiern. Denn der Norweger Boasson Hagen hatte als Zweiter schon einige Meter und eine Sekunde Rückstand. Auf Platz drei folgte ein weiterer Slowake, Peter Velits. Vierter dann, zeitgleich mit dem Etappensieger Fabian Cancellara.
Damit verteidigte der Schweizer das Gelbe Trikot des Spitzenreiters. Peter Sagan baute seinen Vorsprung an der Spitze der Punktwertung noch einmal aus, genau wie Michael Morkov die Nummer Eins der Bergwertung. Der Däne gehörte zum dritten Mal in Folge zur frühen Ausreißergruppe des Tages und sammelte bei sechs Anstiegen der 4. und 3. Kategorie so viele Punkte, dass er das gepunktete Trikot wohl bis zum ersten Anstieg am Samstag in den Vogesen verteidigen wird.
Neben Peter Sagan, darf sich auch der Australier Cadel Evans zu den Siegern des Tages zählen. Der Vorjahressieger kam als Fünfter ins Ziel. Dabei hat Cadel Evans vor allem einen moralischen Sieg davon getragen, weil er alle Konkurrenten um den Endsieg hinter sich lassen konnte.
Vanendert und Monfort beste Belgier
Kurzer Blick noch auf das Ergebnis der belgischen Fahrer: Jelle Vanendert war am Dienstag bester Belgier, der Limburger kam als 15. ins Ziel. Maxime Monfort wurde 19. gleich vor Frank Schleck, dem Luxemburger, der den 20. Platz belegte. In der Gesamtwertung fiel Philippe Gilbert heraus aus den Top-Ten, jetzt ist Maxime Monfort auf Platz 12 bester Belgier des Classement Général
Mittwoch nächste Chance der Sprinter
Morgen bleibt die Tour de France noch einen Tag im Nordwesten Frankreichs. Eine weitgehend flache vierte Etappe führt von Abbeville an der Küste entlang nach Rouen. Nach 214 Kilometer erwartet die Fahrer eine 750 Meter lange Zielgerade. Dort haben die Supersprinter wie Marc Cavendish und André Greipel die nächste Chance auf einen Etappensieg.
Bild: Nicolas Bouvy (belga)