Der Brasilianer Ederson Tormena erfüllt nämlich nicht die Bedingungen, um dem Regelwerk des Verbandes entsprechend mit einem Spieler belgischer Herkunft gleichgestellt zu werden. Allerdings hat der Fußballverband die Verantwortung für diesen Fehler übernommen. Charleroi könne für diesen administrativen Lapsus nicht belangt werden, hieß es bei der Union belge.
Sechs Punkte Vorsprung auf Ostende und die AS Eupen hat Charleroi als Tabellenführer der 2. Division. Ob diese klare Führung einer juristischen Überprüfung stand hält, das werden die nächsten Wochen ergeben.
Zu den Fakten
Nicht nur beim Spiel gegen die AS Eupen sondern auch gegen Aalst und Sint Niklaas stand der Brasilianer Ederson Tormena im Aufgebot des Spitzenreiters. Dort wurde der 26-Jährige als Fußball-Belgier aufgeführt. Dafür muss man entweder die belgische Staatsangehörigkeit besitzen oder bis zum 23. Geburtstag während mindestens drei Jahren in Belgien gespielt haben.
Auch wenn Ederson Tormena inzwischen viel länger als drei Jahre in Belgien spielt, erreicht er nicht die erforderlichen Belgien-Jahre vor seinem 23. Geburtstag. Folglich erfüllte Ederson Tormena nicht die Bedingungen um als einer von mindestens sechs Belgiern oder Fußball-Belgiern in der Mannschaft zu stehen. Folglich hatte Charleroi gegen Aalst, Sint Niklaas und Eupen einen Ausländer zu viel im Kader. Eigentlich würden dem Verein da drei Forfait-Niederlagen drohen.
Verband schlägt mea culpa
Doch hier kommt der Fußball-Verband ins Spiel und nimmt die gesamte Schuld auf sich. Der Verband habe Tormena als Fußball-Belgier eingestuft, folglich könne niemand Charleroi einen Vorwurf machen. Gleichzeitig hiess es beim Verband, ein Fehler im Informatik-System habe dazu geführt, dass offenbar nicht nur im Fall Tormena die Jahre bis zum 23. Geburtstag nicht korrekt berechnet worden seien. Demnach würde also eine Vielzahl von Forfait Ergebnissen drohen. Was aber nicht heisst, dass diejenigen, die bei solchen Spielen unterlegen waren das auch so sehen.
AS Eupen prüft Möglichkeit einer Klage
Die AS Eupen, die mit einer ähnlichen Klage im letzten Jahr letztlich keinen Erfolg hatte, prüft derzeit die Möglichkeiten, Klage gegen die Wertung des Spiels einzureichen. In den nächsten Tagen sei allerdings nicht damit zu rechnen, sagte AS-Anwalt Ralph Lentz dem BRF. Momentan würde sich der Verein mit voller Kraft um die Erlangung der Lizenz kümmern. In dieser Frage steht ein Termin bei der Lizenzkommission am kommenden Dienstag an. Danach werde man weitersehen, sagte Ralph Lentz, weil der Club 30 Tage Zeit habe, um seinen Protest gegen die Wertung des Spiels einzulegen. Der Eupener Anwalt hält allerdings eine Klage des abstiegsbedrohten Club aus Sint Niklaas gegen den Verband für möglich.
All das erinnert an einen Film, den wir schon einmal gesehen haben. Damals gab's kein Happy-End.
Bild: Virginie Lefour (belga)
Die Korruption lässt grüssen.....
Siege am grünen Tisch haben nur Looser nötig !
Ein neues Szenario wie vergangenes Jahr möge den Fans der AS doch bitte erspart bleiben.
Wenn die Mannschaft den Aufstieg schaffen will, dann ist sportlicher Erfolg aus eigener Kraft gefragt oder man gehört eben (noch) nicht zur Elite des belgischen Oberhauses.
Noch ist alles drinn in der laufenden Saison, das Husarenstück des direkten Wiederaufstiegs zu verwirklichen. Tore und Siege sind das Rezept zum Erfolg.
Nur das ist es, was dem Club Sympathien einbringt, aber nicht etwa Punkteabbruch beim Mitkonkurrenten.
Ihren Anhängern zu Liebe lautet da die Devise, dass alle Spieler gemeinsam mit Wolgang Frank Topleistungen abrufen…, dann bleibt Fußball auch weiterhin die wichtigste Nebensache der Welt und lockt den Zuschauer ins Stadion.
Man darf sich ja kaum noch trauen, in Charleroi deutsch zu reden oder anzugeben, man käme aus der DG. Mit solchen Aktionen macht man sich keine Freunde!
Aber, Herr Meyer, das hat man dort doch noch nie.