Während Deutschland längst als Gruppensieger feststeht, muss Belgien gewinnen, um den zweiten Platz zu verteidigen. Von einem Ausrutscher der Türkei gegen Aserbaidschan kann man nämlich nicht ausgehen.
"Sie haben viele Stars, die in großen Vereinen spielen, Deutschland ist eine große Fussballnation, aber wir können sie schlagen". Das sagt Axel Witsel, Belgiens Spielgestalter im offensiven Mittelfeld.
Die Roten Teufel sind fest entschlossen, dem Gruppensieger die erste Niederlage beizubringen. Wobei die Lücke zwischen Wunschdenken und realen Möglichkeiten am Tag vor dem Spiel eher größer als kleiner geworden ist.
Denn Igor De Camargo hat sich beim Abschlusstraining in Brüssel verletzt und muss mit Knieproblemen passen. Dabei hatte Nationaltrainer Georges Leekens dem kopfballstarken und stets torgefährlichen Stürmer von Borussia Mönchengladbach eine Schlüsselrolle zugedacht.
Hiob und seine Botschaften
Der Ausfall von De Camargo war nicht die einzige Hiobsbotschaft, die Georges Leekens den Journalisten von sechs Fernsehstationen, zwölf Radiosendern und noch mehr Zeitungen übermittelte. Die am letzten Freitag beim Spiel gegen Kasachstan erlittene Verletzung von Eden Hazard ist noch nicht ausgeheilt und auch Moussa Dembele konnte das Training im König Baudouin Stadion nicht beenden. Beide dürfen aber noch auf einen Einsatz in Düsseldorf hoffen.
Auf der Busfahrt nach Düsseldorf, die heute im frühen Abend erfolgen soll, haben die medizinische Abteilung und die Mannschaftsführung der Roten Teufel noch jede Menge Arbeit. Und die will man leisten, denn das Spiel gegen Deutschland, das ist das 'Spiel des Jahres'. Nach einem Sieg dort könnte Belgien als Gruppenzweiter ein Testspiel um das EM-Ticket bestreiten. Für dieses Ziel wollen die Spieler von Georges Leekens morgen alles geben.
Wobei Leekens die Träumer - auch im Kreis der belgischen Sportjournalisten - zurück holen wollte auf den Boden der Tatsachen. Schaut Euch mal die Liste der Namen an, sagte er: Neuer, Özil, Schweinsteiger, Thomas Müller, Gomez, das sind ganz Große. Deutschland ist eine Weltklassemannschaft, wir sind dabei, ans Mittelfeld anzuschliessen. Ein Sieg in Düsseldorf, das wäre ein halbes Wunder, sagt Leekens.
Bild: Bruno Fahy (belga)