Die 11. Etappe der Tour de France von Blaye-les-Mines nach Lavaur, das war die vorläufig letzte Chance der Sprinter, bevor die Pyrenäen zum Duell der Bergfahrer einladen und die Favoriten um den Gesamtsieg in Aktion treten.
Diese Chance hat Mark Cavendish genutzt. Im strömenden Regen fuhr der Brite auf der Zielgeraden in Lavaur seinen dritten Etappensieg bei der diesjährigen Tour, den 18. seiner Karriere heraus.
André Greipel, der deutsche Sprinter aus dem Team Omega Pharma Lotto, musste heute mit Rang zwei vorlieb nehmen, womit Cavendish die Revanche für den zweiten Platz gestern hinter André Greipel gelang.
Dritter wurde der Amerikaner Tylor Farrar, der genau wie André Greipel schon einmal gewonnen hatte, sich diesmal jedoch mit Rang drei begnügen musste.
Philippe Gilbert nur noch Dritter
Mit dem Gewinn der 11. Etappe eroberte Mark Cavendish auch das Grüne Trikot des Punktbesten, das Philippe Gilbert während insgesamt sieben Tagen getragen hatte. Hinter Mark Cavendish und dem Spanier Joacquin Rojas, der heute Siebter wurde, ist Philippe Gilbert nur noch die Nummer drei der Punktwertung. Heute beteiligte Philippe Gilbert sich nicht am Endspurt und fuhr nicht in die Punktränge.
Nach elf Etappen geht es morgen in die Berge. Auf der Fahrt von Cugnaux nach Luz-Ardiden beginnt der Kampf um den Gesamtsieg, bei dem ja schon so viele auf der Strecke geblieben sind, noch bevor es richtig los ging. Die Beobachter erwarten einen Dreikampf zwischen Vorjahressieger Alberto Contador und seinen Herausforderern, dem Luxemburger Andy Schleck und dem Australier Cadel Evans, der offenbar in der Form seines Lebens ist, das aber jetzt unter noch extremeren Bedingungen unter Beweis stellen muss.
Heftiges Finale: Tourmalet und Luz Ardiden
Die belgischen Fans blicken auf Kevin De Weert, der mit knapp vier Minuten Rückstand auf Thomas Voeckler (immer noch Träger des Gelben Trikots) auf Rang 14 der Gesamtwertung liegt und selbst gespannt ist, wie er über die Berge kommt.
Noch gespannter dürfen wir auf Philippe Gilbert (momentan noch Neunter der Gesamtwertung) sein. Ihm wird nachgesagt, dass er sich auch bei den Bergetappen nicht zurückhalten will, um so weit wie möglich nach vorne zu fahren. In wieweit ihm das nach den zahllosen Attacken der letzten Tage gelingt, das wird sich morgen herausstellen.
Denn auf der zwölften Etappe müssen die Fahrer der Tour de France gleich zwei Berge 'Hors Catégorie' bewältigen: Nach 175 Kilometern den legendären Tourmalet und am Ende, nach über 200 Kilometern, noch den Anstieg ins Wintersportgebiet Luz-Ardiden. Dort erfolgt kurz nach 17 Uhr die erste Gipfelankunft dieser Tour de France.
Bild: Benoît Doppagne (belga)