Welch ein Finale. Nach einem hektischen Tour-Tag mit vielen Stürzen und Defekten wurde die fünfte Etappe von Carhaix nach Cap Frehel in einem Massenspurt entschieden. Dabei konnte der Brite Marc Cavendish seine Überlegenheit in derartigen Rennsituationen noch einmal dokumentieren. Zum 16. Mal wurde der Brite Sieger einer Tour-Etappe, zum ersten Mal in diesem Jahr.
Auf Platz zwei, nur um Zentimeter geschlagen, kein zweiter Sprinter sondern Philippe Gilbert. Der belgische Meister stellte unter Beweis, dass mit ihm immer zu rechnen ist und dass er nichts so hasst wie Niederlagen. Der enttäuschende fünfte Platz am Dienstag hat Philippe Gilbert offenbar angestachelt, beim Finale der fünften Tour Etappe noch einmal sein Glück zu versuchen.
Wie stark der in Monaco residierende Fahrer aus Remouchamps derzeit ist, wird dadurch deutlich, dass er diesen Platz mit einer defekten Schaltung eingefahren hat, denn den größten Gang, den konnte Philippe Gilbert beim Spurt nicht mehr einlegen. Dennoch wurde er Zweiter und ließ den Spanier Joaquin Rojas, den Mann im Grünen Trikot hinter sich.
Gilbert im Maillot Vert
Nachdem Joacquin Rojas bei der Siegerehrung in Cap Fréhel noch einmal das Grüne Trikot überstreifen durfte, wurde dem Spanier die Spitzenposition im Nachhinein aberkannt. Die Rennjury hatte entschieden, dass Rojas die bei einem Zwischenspurt geholten Punkte wieder abgeben muss. Damit rückt Philippe Gilbert auf Platz Eins der Punktwertung und wird im Grünen Trikot zur sechsten Etappe starten.
Längste Tour-Etappe
Die sechste Etappe von Dinan nach Lisieux in der Normandie führt über 226 Kilometer noch einmal durch welliges Gelände. Wind und Regen wird für Donnerstag in der Region vorhergesagt, womit das Rennen besonders hart wird. Ähnlich wie Mittwoch, wo die Fahrer auf engen Straßen ein nervöses Rennen fuhren.
Tom Boonen bös gestürzt
Typisch für die erste Tour Woche waren am Mittwoch zahlreiche Stürze damit verbunden. Alberto Contador, Bradley Wiggins und Sylvain Chavanel sind einige aus der Gruppe, die Kontakt mit dem Asphalt hatten, aber weitermachen konnten. Im Gegensatz zum Slowenen Janez Brajkowik, für den die Tour am Mittwoch zu Ende geht. Ob Tom Boonen am Donnerstag noch einmal starten kann, ist zumindest fraglich. Der Flame zog sich eine heftige Schulterverletzung zu und kämpfte sich von Schwindel geplagt über 40 Kilometer durch bis ins Ziel. Die Untersuchungen haben ergeben, dass Tom Boonen zumindest keinen Knochenbruch erlitten hat und somit sehr wahrscheinlich den Versuch unternimmt, noch einmal zu starten.
Bild: Eric Lalmand (belga)