Mit Matteo Brüll und Luca Beyer berief die KTSV gleich zwei Talente aus der eigenen Nachwuchsabteilung in den Kader. Zudem feierte Aaron Brüls sein Comeback, nachdem er sich eigentlich bereits von der höchsten Handball-Bühne verabschiedet hatte. Als Top-Scorer der zweiten Mannschaft und mit einer deutlich verbesserten Physis hatte er sich aber wieder für höhere Aufgaben empfohlen.
Gegen den niederländischen Aufsteiger erwischten die Ostbelgier jedoch keinen optimalen Start. In den ersten 15 Minuten tat sich die KTSV schwer, Struktur und Kontrolle in ihr Spiel zu bringen. Zwar gelang es der Mannschaft zweimal, sich einen Zwei-Tore-Vorsprung zu erarbeiten, doch die Gäste zeigten Moral und ließen sich nicht abschütteln. Beide Male konnten sie den Rückstand egalisieren.
In der Folge übernahmen jedoch die Eupener das Kommando. Eine nun stabilere Abwehrleistung, gepaart mit starken Paraden von Youri Denert, legte den Grundstein dafür, dass sich die KTSV nach 20 Minuten erstmals deutlicher absetzen konnte (12:9). In der 22. Minute erhöhte Sid Hartel mit einem Aufsetzer auf 13:9. Auf niederländischer Seite reagierten die Akteure mit ungläubigem Kopfschütteln auf das plötzliche Entziehen der Ostbelgier.
Nach einer Balleroberung von Jérôme Majean lief dieser nahezu lässig auf das gegnerische Tor zu und vollendete zum 15:10 für Eupen. Spektakulär verhinderte Denert in der 30. Minute den 13. Treffer der Gäste und hielt den Vorsprung trotz Unterzahl – Aaron Brüls hatte zuvor eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten – bei fünf Toren. Beim Stand von 17:12 ging es schließlich in die Kabinen.
Die Niederländer kamen mit viel Schwung aus der Kabine und erzielten in den ersten beiden Minuten der zweiten Halbzeit prompt zwei Treffer. Die Antwort der Eupener ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Drei Tore in Folge durch die Ostbelgier ließen den Vorsprung wieder auf sechs Treffer anwachsen (20:14).
In der Folge geriet die KTSV jedoch kurzzeitig aus dem Rhythmus. Die Gäste aus der niederländischen Hauptstadt nutzten diese Phase konsequent und kämpften sich Tor um Tor zurück ins Spiel. Bis zur 41. Minute schmolz der Vorsprung der Eupener auf einen einzigen Treffer. "Was soll das?", monierte KTSV-Keeper Youri Denert lautstark auf dem Feld, ehe er mit einer starken Parade zunächst den drohenden Ausgleich der Niederländer verhinderte. Der sollte aber wenig später fallen und in der 45. Minute sogar die Führung der Niederländer. Ab diesem Zeitpunkt war die Begegnung wieder ein offener Schlagabtausch.
Vier Minuten vor dem Ende lagen die Niederländer wieder in Führung. Eupen wirkte in der Folge hektisch und orientierungslos im Angriff. 103 Sekunden vor dem Ende stellte Rodondo den Anschluss wieder her, ehe Mormont zum 32:32 ausgleichen konnte. Dabei sollte es am Ende bleiben.
Im neuen Jahr geht es für die KTSV Eupen am 7. Februar mit einem Auswärtsspiel bei Aufsteiger Houthalen weiter.
Christophe Ramjoie