"So eine Weltcup-Premiere zu machen, ist natürlich immer etwas Besonderes", sagt Emonts. "Aber die Enttäuschung war schon sehr groß, weil ich einfach weiß, dass ich viel, viel mehr drauf habe, wenn ich diese Fußschmerzen nicht habe." Sie beschreibt ein Taubheitsgefühl, durch das sie jegliches Gefühl auf dem Ski verliere. "Das ist echt nicht angenehm. Ich konnte es einigermaßen retten durch ein gutes Schießen, darauf bin ich sehr stolz. Aber generell war ich schon enttäuscht."
Das starke Schießen konnte Emonts am vergangenen Wochenende in Hochfilzen erneut unter Beweis stellen. In der Frauenstaffel blieb sie erneut fehlerfrei und trug maßgeblich zum 13. Platz bei - dem besten Ergebnis einer belgischen Frauenstaffel im Biathlon-Weltcup überhaupt.
"Bei den Frauen läuft es mehr oder weniger, würde ich sagen", so Emonts. "Wir haben ein echt starkes Team mittlerweile. Die Mädels sind alle super Raketen auf der Strecke. Wir sind alle richtig gute Biathletinnen." Besonders stolz ist sie darauf, erneut ein perfektes Schießergebnis (10/10) abgeliefert zu haben.
Auch in Hochfilzen musste Emonts jedoch in der Schlussrunde wieder mit Schmerzen kämpfen. "Ich habe es aber noch ganz okay ins Ziel gebracht", sagt sie.
Die Beschwerden begleiten sie nun schon länger als erhofft. "Natürlich braucht man das nie", erklärt Emonts. "Aber wir sind dran. Ich habe ein super medizinisches Team um mich herum." Seit Juli, nach den ersten Testrennen in Norwegen, arbeitet sie intensiv an der Behandlung. "Ich bin bei einem ganz tollen Arzt, und es wird von Behandlung zu Behandlung besser."
Um die vollständige Heilung nicht zu gefährden, wird Emonts vorerst Wettkämpfe auslassen. "Ich setze aus, um mich voll auf die Heilung zu fokussieren, damit ich im Januar wieder voll angreifen kann."
Im Blick hat sie dabei vor allem die Olympischen Spiele. "Für mich sind die Spiele 2030 in Mailand-Cortina das große Ziel. Die nächsten Olympischen Spiele wären ein tolles Extra." Ob es dafür reicht, wird sich zeigen - "aber bisher sieht es ja ganz gut aus".
Radio-Interview mit Marisa Emonts im Player:
Biathletin Marisa Emonts: Der neue Luchs mit Kelmiser Wurzeln
Christophe Ramjoie