Für die AS Eupen geht es am Sonntag (16 Uhr) um weit mehr als nur drei Punkte. Nach dem mühevoll erkämpften Sieg gegen den Vorletzten aus Seraing bleibt die Mannschaft zwar voll im Soll im Rennen um die Aufstiegsplätze, doch der Auftritt hat einmal mehr gezeigt: Nichts gibt es in dieser Liga geschenkt.
Genau deshalb darf sich die AS gegen den Tabellenletzten Club NXT keinen Ausrutscher erlauben. Club NXT scheint eine Aufgabe zu sein, die auf dem Papier klar aussieht, sportlich aber keinesfalls unterschätzt werden darf.
Denn Club NXT hat am vergangenen Spieltag ein Ausrufezeichen gesetzt: Mit einem Sieg gegen den Tabellendritten Beerschot hat das junge Team eindrucksvoll bewiesen, dass es an guten Tagen auch die Großen dieser Liga ärgern kann. Eupen ist also gewarnt, sagt auch Trainer Bruno Pinheiro.
Die Favoritenrolle liegt aber dennoch klar bei den Schwarz-Weißen. Wer am Ende ganz oben mitspielen will, muss gegen die Teams aus dem Tabellenkeller liefern - ohne Wenn und Aber. Die Devise lautet also: maximale Punktzahl, um sich vor der Winterpause so komfortabel wie möglich in der oberen Tabellenregion zu positionieren.
Für zusätzlichen Rückenwind sorgte in dieser Woche die Nachricht, die in Eupen für Aufsehen gesorgt hat: Die katarische Fußballmacht Qatar Sports Investments (QSI) hat eine Absichtserklärung unterzeichnet, die AS Eupen übernehmen zu wollen.
Noch ist nichts in Stein gemeißelt, doch die Aussicht auf eine strukturelle Erneuerung und potenzielle Verstärkung aus Paris lässt viele Fans aufhorchen. Das Gesicht der Mannschaft könnte sich in der Winterpause verändern - vielleicht sogar mit Talenten aus der Talentschmiede des Champions-League-Siegers PSG.
Eine Wunschliste des Trainers gibt es nicht. Er möchte sich bislang noch nicht über all die möglichen Veränderungen innerhalb des Clubs äußern.
All das ist Zukunftsmusik. Die Gegenwart heißt Club NXT - und die Aufgabe ist klar: Das bestehende Personal muss liefern. Wenn Eupen mit einem guten Gefühl und einer starken Ausgangsposition ins neue Jahr starten will, ist ein Sieg am Kehrweg Pflicht.
Christophe Ramjoie