Seit drei Jahren lebt Rune Paeshuyse in Eupen. "Ich fühle mich hier auch zuhause", erzählt der 23-Jährige, während er durch seine Wohnung führt. Für ihn sind es die kleinen Dinge, die den Alltag besonders machen. "Vielleicht der wichtigste Raum: das Schlafzimmer. Schlaf ist sehr wichtig für mich. Deshalb versuche ich, jede Nacht genug davon zu bekommen."
Auch in der Freizeit zeigt Paeshuyse Bodenständigkeit und Humor: Eine Dartscheibe hängt an der Wand, und er spielt oft mit seinem Teamkollegen Yentl Vangenechten. "Ich muss zugeben, dass er besser ist als ich", gesteht er lachend. In der Küche probiert er gerne Neues aus: "Oft schickt mir meine Freundin Rezepte von TikTok. Wir probieren es nachzumachen. Manchmal klappt’s, manchmal nicht. Kleine Experimente eben."
Als Profi kennt der Kapitän die Herausforderungen seines Sports genau. "Der Druck ist nicht leicht. Man muss immer Leistung bringen, sonst steigt der Druck. Das Vertrauen sinkt oft. Am Anfang brauchte ich eine Woche, um ein Spiel zu verarbeiten. Das geht nicht als Fußballer. Nach ein, zwei Tagen beginnt das Training wieder. Andere können schneller abschalten. Ich nicht. Aber es wird besser."
Neben dem Fußball denkt er auch an die Zukunft. "Ich studiere Betriebsmanagement, mit Vertiefung Buchhaltung und Steuern. Man weiß nie. Eine Verletzung kann immer passieren. Ich will Sicherheit haben."
Eupen selbst hat ihn von Anfang an begeistert. "Mein erster Eindruck von Eupen war sehr positiv. Freundliche Menschen. Ich wohnte erst in der Klosterstraße, war öfter im Zentrum. Der Eindruck blieb positiv." Besonders die lokale Kultur schätzt er: "Karneval ist hier groß. Viele sind verrückt danach. Ich sehe das bei mir noch nicht. Ich bin erst 23, denke wenig darüber nach. Das ist für später."
Zwischen Fußball, Studium und Alltag zeigt sich Rune Paeshuyse als reflektierter, bodenständiger Kapitän, der seine Routinen pflegt, offen für Neues ist und dabei stets den Blick nach vorne richtet. "Ich mag es so, wie es ist", sagt er über sein Leben in Eupen - ein Motto, das ihn auf und neben dem Platz begleitet.
Christophe Ramjoie