Die 1:2-Niederlage der AS Eupen bei Jong Gent hat offenbar tiefere Spuren hinterlassen als zunächst gedacht. Trainer Bruno Pinheiro reagierte und nahm für das Auswärtsspiel in Beveren gleich sechs Änderungen in seiner Startelf vor.
Marco Hiller rückte wieder zwischen die Pfosten. Zudem beorderte Pinheiro Youndje, Plastun, Keita, Delaurier-Chaubet und Mondy Prunier in die Anfangsformation. Mit dem neu durchgemischten Personal wollte der Coach der Ostbelgier wohl ein deutliches Signal setzen und seiner Mannschaft frische Impulse verleihen. Beim SK Beveren stand Christian Brüls wie erwartet in der Basis-Elf.
Der Anstoß wurde vom früheren Beveren- und Eupen-Spieler Jens Cools ausgeführt. Der Tabellenführer aus Beveren setzte die Ostbelgier sofort unter Druck. Die erste nennenswerte Aktion gehörte jedoch der AS: In der dritten Minute zog Mondy Prunier flach ab. Doch Keeper Reus hatte keine Mühe, den Ball sicher aufzunehmen.
Nur zwei Minuten später bot sich Beveren eine gute Gelegenheit. Nach einem Handspiel der Eupener kurz vor dem Strafraum entschied der Schiedsrichter auf Freistoß für die Gastgeber, den Christian Brüls jedoch lediglich ins Außennetz setzte.
Die Partie bot von Beginn an hohen Unterhaltungswert, auch wenn klare Torchancen zunächst Mangelware blieben. Beide Teams präsentierten sich technisch sauber, kombinierten gefällig und hielten das Tempo hoch. Unterbrechungen waren selten. In der 22. Minute musste Beverens Torhüter Reus erneut eingreifen, als er vor dem einkopfbereiten Prunier gerade noch zur Ecke klärte.
Eupen zeigte im Freethiel-Stadion in der ersten halben Stunde eine ordentliche Vorstellung. Doch ab der 37. Minute mussten die Ostbelgier einem Rückstand hinterherlaufen. Ferre Slegers brachte die Gastgeber in Führung, als er eine präzise Flanke von Van Hecke von der linken Seite am ersten Pfosten per Kopf aus kurzer Distanz verwertete.
Wie gefährlich Beveren im Umschaltspiel ist, demonstrierten die Hausherren kurz vor der Pause erneut. In der 44. Minute kam Slegers nach einem schnellen Gegenstoß erneut zum Abschluss. Doch Eupens Schlussmann parierte stark und lenkte den Ball zur Ecke. Mit der knappen, aber verdienten Pausenführung für Beveren ging es in die Kabinen.

Vier Minuten nach Wiederanpfiff hatte die AS Eupen Glück, dass ein Stoppfehler von Van Genechten von Abrahams aus rund zwölf Metern nicht bestraft wurde. Die Ostbelgier gerieten zunehmend unter Druck. Doch in der 56. Minute sorgte Delaurier-Chaubet mit einem Abschluss knapp über das Tor für einen ersten Warnschuss.
Nur zwei Minuten später war der Franzose nach starker Vorarbeit von Youndje deutlich präziser und erzielte aus etwa acht Metern den Ausgleich zum 1:1. Nach 66 Minuten verließ Amadou Keita den Platz. Für ihn kam der Spanier Oriol Busquets ins Spiel.
Rund sieben Minuten später ein Doppelwechsel auf Eupener Seite. Caliskan und Bitumazala kamen für Möhwald und Nuhu. Beveren war spürbar unzufrieden und setzte die Ostbelgier zunehmend unter Druck. Van Genechten musste sich in der 79. Minute in den Schuss vom eingewechselten Jearl Margaritha werfen, um den Rückstand zu verhindern.
Kurz darauf die nächsten beiden Wechsel auf Eupener Seite. Müller und Atteri kamen für Prunier und Delaurier-Chaubet ins Spiel. Eupen wankte aber weiter und konnte sich nur selten vom Dauerdruck der Gastgeber befreien. Die Ostbelgier überstanden aber auch die Schlussphase unbeschadet und durften sich am Ende über einen starken Punktgewinn im Freethiel-Stadion freuen. Etwas, was in dieser Saison noch keiner anderen Mannschaft gelungen ist.
Am kommenden Freitag steht für die AS Eupen das nächste Heimspiel auf dem Programm. Dann empfangen die Ostbelgier den SK Lommel am Kehrweg.
Christophe Ramjoie