Für das letzte WM-Qualifikationsspiel in der ausverkauften Lütticher Arena veränderte Rudi Garcia seine Startaufstellung deutlich: Senne Lammens debütiert im Tor, Meunier und Mechele rückten in die Abwehr. Kapitän Youri Tielemans ersetzte den verletzten Onana im Mittelfeld. In der Offensive blieb fast alles beim Alten, nur Saelemaekers startete anstelle von Trossard.
Vor Anpfiff wurde der ehemalige Nationalspieler und "Kind des Hauses" Marouane Fellaini geehrt. 87 Länderspiele hatte der ehemalige Spieler von unter anderem Standard Lüttich für die Roten Teufel absolviert.
Die Roten Teufel übernahmen gegen die wie erwartet tief stehenden Gäste aus Liechtenstein die Initiative und gingen bereits in der 3. Minute nach einem Kopfballtreffer von Hans Vanaken aus kurzer Distanz in Führung. Das Spiel fand fast ausschließlich in der Liechtensteiner Hälfte statt, wo die Teufel munter durch kombinierten, um den Defensivriegel zu knacken. Liechtenstein tauchte in der 17. Minute dann doch einmal gefährlich vor dem Tor der Belgier auf. Im Kollektiv konnte die Situation bereinigt werden. Die nächste klare Torchance der Teufel durch Hans Vanaken konnten die Gäste aus dem Fürstentum zur Ecke klären. Ein Feuerwerk an belgischen Chancen gab es aber nicht. Nach 33 Minuten erhöhte Jéremy Doku nach starker Vorarbeit von Saelemaekers flach und präzise auf 2:0. Doku wirbelte sich auch in der 41. Minute mit einem starken Übersteiger in den Sechzehner und traf zum 3:0. Das WM-Ticket war bereits zur Pause in der Tasche. Der Torhunger des Publikums in Lüttich aber noch nicht gestillt.

Nach dem Seitenwechsel hatte Mechele etwas kurios die Möglichkeit, den vierten Treffer zu erzielen. Der Ball knallte aber nur an den Pfosten. Hans Vanaken rund eine Minute später mit dem nächsten Abschluss, der aber weit drüber ging. Das vierte Tor ließ aber nicht lange auf sich warten, denn Brandon Mechele traf in der 52. Minute aus kurzer Distanz zum 4:0. Das Tor hielt auch der Prüfung des VAR stand. Die "La Ola" ging danach durch die Tribünen. Die Zuschauer waren zufrieden und Saelemaekers traf in bester Abstaubermanier zum 5:0. Liechtensteins Schlussmann Büchel mit einem guten Reflex beim Schuss von Tielemans aus der Distanz, danach aber chancenlos. Das Torfestival ging weiter, denn auch De Ketelaere reihte sich in die Torschützenliste ein. 6:0 stand es nach 57 gespielten Minuten. Von den Rängen forderten die Fans Axel Witsel, mussten dann aber schon wieder jubeln, denn auch De Ketelaere mit dem Doppelpack. Danach gab es drei Auswechslungen bei den Teufeln. Axel Witsel kam unter lautem Applaus aufs Feld und übernahm die Kapitänsbinde von Tielemans. Openda kam für De Ketelaere und Trossard für Saelemaekers.
Belgien danach mit etwas weniger Zug zum Tor, aber einem weiteren Wechsel. Mit Diego Moreira, der für Hans Vanaken kam, ein weiterer Spieler mit Lütticher DNA, denn Vater Almani Moreira und Großvater Helmuth Graf haben bei Standard Lüttich gespielt. Es blieb beim 7:0. Die Belgier fahren zur WM.
Die Roten Teufel beenden ihre Qualifikationskampagne mit fünf Siegen und drei Remis als Gruppensieger. Die Belgier sind seit nun 48 Qualifikationsspielen unbesiegt. Ein europäischer Rekord.
Die WM wird vom 11. Juni bis zum 19. Juli mit 48 Teams in Mexiko, Kanada und den USA ausgetragen. Das Eröffnungsspiel steigt am 11. Juni in Mexiko-Stadt. Das Finale am 19. Juli in New York. Für die Auslosung der Gruppenphase der kommenden Weltmeisterschaft richten sich die Blicke in die US-amerikanische Hauptstadt Washington D.C.: Am 5. Dezember 2025 um 12 Uhr Ortszeit (18 Uhr belgischer Zeit) findet die Ziehung der Teams statt.
Christophe Ramjoie