Es steckte reichlich Feuer in der Begegnung. Mitte der ersten Halbzeit gibt es Gelb für zwei Schlüsselspieler, einen auf jeder Seite: erst für den Ameler Aaron Heukemes und dann auf der anderen Seite für St. Viths Kapitän Manuel Klauser. Beide übrigens sind die einzigen Spieler, die schon beim letzten Aufeinandertreffen im Frühjahr 2017 dabei waren.
Aber als hätten sie sich nie aus den Augen verloren: Es brauchte keine lange Anlaufphase des Kennenlernens. Die besseren Chancen hatten in Halbzeit eins die Gäste aus Amel, unter anderem durch Loris Roderburg, der im Eins-gegen-eins an St. Viths Torwart Bryan Errens scheiterte.
Und kurz vor der Pause traf Mathias Gillet nur den Pfosten. "Besonders in der ersten Halbzeit hatten wir es schwer, ins Spiel zu kommen. Da können wir uns auch glücklich schätzen, mit einem 0:0 in die Halbzeit zu gehen. Das muss man so anerkennen", erklärt St. Viths Kapitän Markus Klauser.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war Amel drauf und dran in Führung zu gehen, als eine Hereingabe von Ismail Aksu sich auf die Querlatte senkte und und der Nachschuss von Gillet durch die St. Vither Abwehr auf der Linie geklärt wurde.
Die St. Vither durften aber dann auf die tatkräftige Mithilfe ihres Gegners bauen: Amels Torwart Gilles Regnier flutschte der Ball durch die Hände und Benoit Mulkin bedankt sich zum 1:0 für die Büchelstädter. "Wir haben uns einmal hinten dumm angestellt und wurden direkt bestraft. Das hätte nicht passieren dürfen. Beim 1:0, da hat der Torwart einen Fehler gemacht. Wäre das nicht passiert, dann wären wir natürlich besser ins Spiel kommen", bedauert Amels Kapitän Emil Hilgers.
Das Spiel wurde in der Folge hektisch und das führte zu einer Szene, in der St. Viths Kapitän Markus Klauser, der ja gelbverwarnt war, vom Schiedsrichter Gelb-Rot gezeigt bekam. "Ja. Katastrophe. Ich sagte sofort zum Schiedsrichter: Wieso gibst du mir die gelbe Karte? Das ist eine ganz klare Aktion, wo ich den Ball treffe. Aber ich glaube, da hat er sich ein bisschen von den Zuschauern beeinflussen lassen."
Der Platzverweis schien den Amelern in die Karten zu spielen. Nur wenige Minuten später gab es nach einem Foul von Corentin Servais an Amels Kapitän Emil Hilgers einen Strafstoß. Ismail Aksu trat an und traf zum 1:1-Ausgleich. Da war noch eine Viertelstunde zu spielen.
Aber anstatt das Spiel in Überzahl zu drehen, sah sich Amel einem schnellen St. Vither Angriff ausgesetzt: Der eingewechselte Fabian Urfels scheiterte noch am Ameler Torwart, aber im Nachschuss war Faysal Temsamani zur Stelle - das 2:1 - St. Vith in der 80. Minute.
Die Ameler fanden darauf nicht mehr die passende Antwort. Der Derbysieg ging (diesmal) an St. Vith.
Stephan Pesch