Nach dem 1:0-Erfolg bei Olympic Charleroi herrscht bei der AS Eupen zwar Erleichterung, aber keine echte Zufriedenheit. Die drei Punkte waren wichtig, doch die Art und Weise ließ zu wünschen übrig – das weiß auch Trainer Bruno Pinheiro. Seine Mannschaft tat sich schwer, fand kaum ihren Rhythmus und musste am Ende kämpfen, um den Sieg über die Zeit zu bringen. "Am Ende zählen die Punkte", sagte Pinheiro anschließend, "die Abrechnung kommt sowieso erst zum Schluss."
Trotz der nüchternen Worte des Trainers weiß man in Eupen, dass nun eine entscheidende Phase anbricht. Am Wochenende kommt Jong Genk an den Kehrweg – die Nachwuchsmannschaft aus Limburg steht mit zehn Punkten zwar hinter der AS, hat aber nur einen Sieg weniger auf dem Konto. Ein direkter Konkurrent also, und gleichzeitig ein Gegner, der mit viel Tempo und Spielwitz überzeugt. Für Eupen wäre ein Heimsieg enorm wichtig, um den Anschluss an die Play-off-Plätze zu wahren und die ansteigende Formkurve zu bestätigen.
Personell hat sich die Situation kaum verändert. Amadou Keita arbeitet nach seiner Verletzung noch an seinem Comeback, das sich länger hinzieht als zunächst erwartet. Auch Gaëtan Hendrickx und Théo Maréchal stehen Pinheiro nicht zur Verfügung. Umso mehr wird es darauf ankommen, dass die erfahrenen Kräfte Verantwortung übernehmen – und dass die Eupener Defensive, zuletzt nicht immer sattelfest, wieder an Stabilität gewinnt.
Nach dem Heimspiel gegen Jong Genk wartet auf die AS eine englische Woche: Zunächst geht es im Pokal zum FC Antwerp, danach steht eine weitere Reise an – zur U23 des KAA Gent.
Für Gabriel Bares ist die Zielsetzung klar: "Sechs Punkte in der Liga und im Pokal eine Runde weiter – das wäre perfekt." Ob dieser Wunsch Realität wird, hängt nun davon ab, ob Eupen die Lektionen der letzten Wochen verinnerlicht hat – und ob die Mannschaft endlich Konstanz in ihre Leistungen bringt.
Christophe Ramjoie
