Die Black Arrows feierten ihre Heimpremiere mit deutlicher ostbelgischer Note: Neben den KTSV-Spielerinnen Eva Xhonneux und Giulia Addis wirkte auch Philipp Reinertz, Co-Trainer der belgischen Handball-Damen, mit.
Für Xenia Smits hatte die Partie einen ganz besonderen Stellenwert: Die in Antwerpen geborene Spielerin gilt als die beste belgische Handballspielerin des letzten Jahrzehnts und ist seit Jahren eine feste Größe im deutschen Team. Bereits mit 14 Jahren wechselte sie ins Handball-Internat Bad Wildungen, zwei Jahre später zum Bundesligisten Blomberg-Lippe. Inzwischen hat Smits über 100 Länderspiele für Deutschland bestritten und mehr als 300 Tore erzielt. Bei der Mannschaftsvorstellung in der Hasselter Alverberghalle erntete sie einen besonders lauten Jubel.

Die Entscheidung für Deutschland fiel ihr damals leicht – die belgische Nationalmannschaft war zu ihrer ersten Einberufung noch kaum existent. Ihre jüngere Schwester Munia, ebenfalls Bundesliga-Spielerin, ist bislang der belgischen Auswahl ferngeblieben.
Von den Ostbelgierinnen stand zunächst jedoch niemand auf dem Platz. Die belgischen Handball-Damen konnten den Spielbeginn offen gestalten. Nele Antonissen, Belgiens beste Torwerferin vom Auftaktspiel in Slowenien, war auch gegen Deutschland die Lebensversicherung ihrer Mannschaft. Die ersten drei Treffer gingen auf ihr Konto. Nach sieben gespielten Minuten verpasste sie die mögliche Führung der Gastgeberinnen zum 4:3. Stattdessen reagierten die Deutschen schnell mit zwei Gegentreffern, und nach neun Minuten stand es 3:5.

Die Belgierinnen blieben jedoch in der Partie. Der erwartete "Spaziergang" der handballerischen Top-Nation Deutschland blieb aus. Ab der 10. Minute taten sich die Belgierinnen zunehmend schwer beim Abschluss, während die deutsche Auswahl zielstrebig und effizient vor dem Tor agierte. In der 14. Minute lagen die Black Arrows bereits mit fünf Treffern zurück (5:10).
Ab der 20. Minute wurde der Rückstand deutlicher, daran änderte auch der Einsatz der beiden Ostbelgierinnen Eva Xhonneux und Giulia Addis ab der 25. Minute nichts. Zwei Minuten vor der Pause lagen die Belgierinnen bereits mit zehn Treffern zurück (7:17). Zur Halbzeit zeigte die Anzeigetafel 7:19.
Der Abstand zur deutschen Auswahl wurde in der zweiten Halbzeit immer größer. Belgiens zweiter Treffer im zweiten Durchgang zum 9:27 wurde zumindest noch einmal lautstark gefeiert. Zu groß war die Dominanz der Deutschen. Am Ende mussten sich die Belgierinnen mit 21:40 geschlagen geben.
Die Frauen-Handball-EM 2026 (EHF EURO 2026) findet vom 3. bis 20. Dezember 2026 statt. Sie wird erstmals in fünf Ländern ausgetragen: Polen, Rumänien, Tschechien, der Slowakei und der Türkei.
Radio-Interviews mit Xenia Smits, Eva Xhonneux und Giulia Addis im Player:
Christophe Ramjoie