Trotz zuletzt vier sieglosen Spielen nahm AS-Trainer Bruno Pinheiro in der Startaufstellung der AS Eupen nur zwei personelle Änderungen vor. Gegen den bis zum Anpfiff noch sieglosen Aufsteiger Olympic Charleroi setzte er auf Bertan Caliskan, während Mark Müller zunächst auf der Bank Platz nahm. Auch Nathan Bitumazala stand bei den Ostbelgiern in der Anfangsformation, während Logan Delaurier-Chaubin aus der Startelf rotierte.
Charleroi feierte unterdessen seine Heimpremiere im Stadion La Neuville, das nach einigen Renovierungsarbeiten nun endlich den Anforderungen der Pro League entspricht. Bei den Hausherren stand mit Kevin Kis zudem ein Spieler auf dem Platz, der in der Vergangenheit bereits das Trikot der AS getragen hatte – von 2011 bis 2013 war der Lütticher für die Ostbelgier aktiv.
Der Tabellenletzte hatte die erste Gelegenheit der Partie in der siebten Minute: Ein Schuss von Cachbach außerhalb des Strafraums wurde von einem Eupener Abwehrbein noch zur Ecke abgefälscht. Charleroi kontrollierte die Anfangsphase, während sich Eupen im Spiel nach vorne schwer tat. Die AS ging jedoch in der 19. Minute überraschend in Führung. Gavory hatte sich über die linke Seite stark durchgesetzt und seinen französischen Landsmann Bitumazala im Strafraum mustergültig bedient. Der Treffer bedeutete zugleich den 22. Gegentreffer des Aufsteigers in dieser Saison.

In der Folge übernahm Eupen zwar zunehmend die Kontrolle über das Spiel, ohne jedoch echte Torgefahr auszustrahlen. Im Gegenteil: Die Gäste wirkten trotz der Führung phasenweise verunsichert. Glück hatte die AS in der 40. Minute, als Alexandru Florica den Ball nur an die Querlatte setzte. So retteten die Ostbelgier ihre knappe Führung in die Halbzeitpause – überzeugend war der Auftritt allerdings nicht.
Charleroi kam schwungvoll aus der Kabine. Die Gastgeber hatten in der 50. Minute eine gehörige Portion Glück, dass ein Tritt von Karl Ndedi gegen Igor Plastun unverständlicherweise ohne Folge blieb. Rot wäre die einzig richtige Entscheidung gewesen. Unverständlich, dass der Tritt dem kompletten Schiedsrichtergespann nicht aufgefallen war. Der Ukrainer konnte nach Behandlung weiterspielen.
Charleroi blieb nach dem Zwischenfall spielbestimmend mit einigen Abschlüssen in Richtung des Eupener Tors. Die Ostbelgier wirkten fast schon ein wenig verunsichert. Auch die Hereinnahme des Spaniers Busquets anstelle von Caliskan nach etwas mehr als einer Stunde brachte wenig Veränderung. Eupens Trainer Pinheiro wechselte für die letzte Viertelstunde dreifach, beziehungsweise wollte es und im dritten Anlauf sollte es dann auch gelingen. Kennedy, Bitumazala und Atteri gingen runter. Prunier, Chaubin-Delaurier und Bokadi kamen, um die drei Punkte zu sichern. Eupen agierte aber auch danach nicht sicher und zitterte sich zum zweiten Auswärtssieg in dieser Saison.
Am nächsten Wochenende empfängt die AS Jong Genk, die zweite Mannschaft des Erstligisten KRC Genk, am Kehrweg.
Radio-Interview mit Kevin Möhwald im Player:
Christophe Ramjoie