Kevin Möhwald blickt in seinem dritten Jahr bei der AS Eupen optimistisch nach vorne. Nach zwei schwierigen Spielzeiten, in denen er mit Verletzungen, Formproblemen und hohen Erwartungen zu kämpfen hatte, fühlt er sich nun wie neu gestartet.
"Das letzte Jahr war nicht einfach, sowohl mental als auch auf dem Platz", sagt der Mittelfeldspieler. "Aber im Sommer hat es sich wie ein kleiner Neustart angefühlt; sowohl für mich als auch für die Mannschaft."
Schon siebenmal kam er in dieser Saison zum Einsatz und ist wieder ein fester Bestandteil des Teams. Besonders das Gespräch mit dem Trainer im Sommer habe für ihn den Wendepunkt markiert: "Wir haben uns offen über die Situation ausgetauscht und beschlossen, bei Null anzufangen. Ab da war für mich klar: Wenn ich die Chance bekomme, will ich Vollgas geben und der Mannschaft helfen."
Möhwald betont, dass er sich seiner schwächeren Leistungen in den vergangenen Jahren bewusst sei. "Ich habe die Erwartungen leider nicht erfüllen können, das muss man sich eingestehen. Aber jetzt bin ich auf einem guten Weg, wieder wichtig für das Team zu werden", erklärt er. Auch wenn er noch nicht bei 100 Prozent ist, spürt er den Aufwärtstrend. Mit dem breiter aufgestellten Kader und den neuen Spielern glaubt er an die Qualität des Teams: "Man merkt in jedem Spiel, dass wir einen Plan haben. Wir haben Ansprüche an uns selbst, und die Ziele, die wir uns gesteckt haben, sind gerechtfertigt."
Vor dem Duell gegen RWDM (Platz 8, 10 Punkte) zeigt er Respekt, erwartet aber ein intensives Spiel: "Viele Partien in der Liga sind kämpferisch geprägt, aber RWDM hat auch fußballerische Qualität. Ich erwarte ein hartes Spiel auf Augenhöhe – und hoffe natürlich, dass wir als Sieger vom Platz gehen." Eupen (Platz 7, 12 Punkte) will dabei seine Entwicklung bestätigen.
Die jüngste englische Woche mit nur zwei Punkten aus drei Spielen hinterließ bei Möhwald gemischte Gefühle. "Natürlich hätten wir mehr Punkte holen können, das ärgert mich. Aber gleichzeitig sieht man, dass unsere Entwicklungsschritte greifen und die Mannschaft homogener wird", sagt er.
Über Nebenthemen wie den Videobeweis äußert er sich nüchtern: "Wenn man sich damit zu sehr beschäftigt, verliert man den Fokus. Tradition geht zwar etwas verloren, aber im Sinne der Fairness ist der VAR schon gewinnbringend."
Auch persönliche Zukunftsgedanken, etwa eine Rückkehr in die Bundesliga, spielen aktuell keine Rolle: "Ich habe damals mit einem klaren Ziel in Eupen unterschrieben. Jetzt will ich Gas geben und die Dinge dieses Jahr deutlich besser machen als in den letzten beiden."
Christophe Ramjoie