"Wir haben lange abgewogen", sagt Kassierer Andreas Brodel, "aber die Realität lässt uns kaum Spielraum." Denn der Verein sieht sich mit einer Reihe gestiegener Kosten konfrontiert, die ohne zusätzliche Einnahmen kaum zu stemmen sind.
Ein großer Posten ist die Beteiligung an den Kosten für den neuen Kunstrasenplatz. Hier musste der Verein 20 Prozent der Kosten tragen. Rund die Hälfte der Kosten sind bereits bezahlt, die andere Hälfte wird in den kommenden sieben Jahren bei der Stadt Eupen abbezahlt werden. "Wir haben es in den letzten zwei Jahren geschafft, das noch abzufedern, nun müssen nicht nur die Sponsoren zahlen, sondern auch unsere Mitglieder."
Der Kunstrasenplatz ist eine Investition in die Zukunft des Vereins - und vor allem in die Kinder und Jugendlichen, die hier Woche für Woche trainieren und spielen. Ohne Eigenleistung des Vereins wäre dieses Projekt nicht realisierbar gewesen.
Hinzu kommt ein Problem, das viele Vereine betrifft: Der Mangel an ehrenamtlicher Unterstützung. Was früher durch engagierte Eltern und Helfer aufgefangen wurde, muss heute immer häufiger bezahlt werden - sei es für Platzpflege, Organisation oder Trainingsbetreuung.
Um genau hier anzusetzen, hatte der FC Eupen im Vorfeld der Beitragserhöhung ein Angebot gemacht: Wer sich aktiv im Verein einbringt - sei es bei Veranstaltungen, bei der Betreuung von Teams oder in der Organisation - dem sollten 50 Euro der Beitragserhöhung erlassen werden. Die Resonanz war gleich null.
Nun bleibt nur die Erhöhung - aber Brodel versucht, diese ins Verhältnis zu setzen. "Wenn man es herunterbricht, reden wir über 10 Euro pro Monat mehr. Für zwei qualifizierte Trainingseinheiten pro Woche, Spielbetrieb, Betreuung und vieles mehr."
Auswirkungen auf die Mitgliederzahlen sind bislang noch nicht festzustellen. Rund 400 aktive Mitglieder hat der Verein und noch eine lange Warteliste, denn die Infrastruktur des FC lässt bislang ein weiteres Wachsen des Vereins nicht zu.
Ausführliches Radio-Interview mit Kassierer Andreas Brodel im Player:
Christophe Ramjoie