AS-Coach Bruno Pinheiro sah sich im Vergleich zum 2:0-Auftakterfolg am vergangenen Wochenende zu zwei Änderungen in seiner Startformation gezwungen. Für die verletzten Nicolas Gavory und Amadou Keita rückten Rückkehrer Lorenzo Youndje sowie Neuzugang Logan Delaurier-Chaubet in die Anfangself. Erstmals in dieser noch jungen Saison standen auch Kevin Möhwald und Luca Chavet im Kader der Ostbelgier. Für Heiterkeit sorgte der Stadionsprecher, dem bei der Mannschaftspräsentation ein Versprecher unterlief – aus der KAS Eupen wurde kurzerhand die "KAS Löwen".
Bereits in der Anfangsphase musste sich Eupens Schlussmann Marco Hiller zweimal auszeichnen: In der achten Minute parierte er stark gegen Beerschots Rajiv van La Parra, nur eine Minute später war er erneut zur Stelle – diesmal mit dem Fuß gegen Lukas Van Eenoo. Beerschot präsentierte sich in dieser Phase aggressiver und zielstrebiger als die Gäste. In der zwölften Minute klärte Youndje per Kopf zur Ecke, nachdem er einen Ball vor dem einschussbereiten Ayouba Kosiah entschärfte.
Ein Freistoß aus rund 25 Metern von Axl Van Himbeeck wurde für Eupen beinahe gefährlich, als der Ball über eine Zwischenstation bei Kosiah landete – dessen Abschluss aus kurzer Distanz ging jedoch über das Tor. Von Eupen war offensiv bis dahin wenig zu sehen. In der 21. Minute sah Atteri die erste Gelbe Karte der Partie, nachdem er sich in ein zu hitziges Wortgefecht mit einem Gegenspieler verwickelt hatte.
Beerschot bestimmte weiterhin das Geschehen und blieb in der Eupener Hälfte präsent. Für einen kurzen Schreckmoment sorgte Torhüter Marco Hiller, der sich mit Schmerzen auf den Rasen setzte – nach kurzer Behandlung konnte er aber weitermachen.
Und dann schlug Eupen eiskalt zu: Mit der ersten echten Offensivaktion gingen die Gäste in Führung. Logan Delaurier-Chaubet setzte sich auf der rechten Seite dynamisch durch, drang in den Strafraum ein und traf mit seinem linken Fuß über den linken Innenpfosten zum überraschenden 1:0 – ein sehenswerter Abschluss bei seinem Startelfdebüt.

In der Folge fand Eupen besser ins Spiel. Vor allem über die linke Seite sorgte Youndje, der Gavory ersetzte, mehrfach für Betrieb und stellte die Beerschoter Defensive vor Probleme. Kurz vor der Pause wurde es dann noch einmal brenzlig im Strafraum der Ostbelgier: Kosiah scheiterte aus kurzer Distanz an Marco Hiller, allerdings hätte ein Treffer wegen Abseits ohnehin nicht gezählt. So ging es mit einer knappen, aber effektiven 1:0-Führung für die Gäste in die Kabine.
Beide Teams kamen unverändert wieder auf den Platz. Nach etwas Anlaufzeit war es Busquets, der in der 52. Minute Delaurier-Chaubet über die rechte Seite schickte. Der Franzose scheiterte diesmal aber an Nick Shinton in Beerschots Tor.
Knapp vier Minuten später kassierten die Eupener den Ausgleich nach einer Standard-Situation. Nach Ecke wurde der Ball vom zweiten Pfosten auf Bas Van den Eynde zurückgelegt, der kaltschnäuzig zum 1:1. traf. Der erste Gegentreffer der Ostbelgier in dieser Spielzeit. Nach einer Stunde kam auf Seiten der Eupener Igor Plastun für den angeschlagenen Scott Kennedy.
Sieben Minuten später folgte ein Doppelwechsel auf Seiten der Ostbelgier. Mark Müller und Daniel Kasper kamen für Atteri und Torschützen Delaurier-Chaubet. Elf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit der nächste Doppelwechsel bei der AS: Kevin Möhwald und Wedingo kamen für Nuhu und Maréchal in die Partie.
Eupen in der 83. Minute noch einmal mit einer gefährlicheren Offensivaktion, die aber zur Ecke geklärt wurde. Beerschot drängte in der Schlussphase noch einige Male auf die Entscheidung zu seinen Gunsten. Die Gemüter erhitzten sich auf Seiten der Gastgeber. Für einen der Teambetreuer gab es in der Nachspielzeit die Rote Karte. In der letzten Minute der Nachspielzeit landete der Schuss von Van Eenoo noch am rechten Pfosten des Eupener Tors. Eupen zitterte sich regelrecht zum Punktgewinn, denn es blieb beim 1:1.
Am kommenden Samstag geht es für die AS zum SK Lierse.
Christophe Ramjoie