Die AS Eupen und die weiteren Vereine der Challenger Pro League hängen noch in der Schwebe. Wie wird das mit den Spielübertragungen in der neuen Saison in der zweiten belgischen Fußballliga? "Es ist auch noch nichts dazu entschieden und festgelegt worden, denn wir haben bis heute noch keine Rückmeldung der Pro League dazu erhalten, was nun tatsächlich gemacht wird", sagt Christoph Henkel, Generaldirektor der AS.
Das Vorhaben lautet, pro Spieltag nur noch vier von acht Partien zu übertragen. Nach den Gründen zu diesem Plan befragt, teilte Jan Mosselmans von DAZN dem BRF mit: "Die Pro League hat das in die Ausschreibung aufgenommen, damit die Produktionskosten für den Rechteinhaber nicht zu hoch sind." Eine endgültige Entscheidung steht aus. So ist laut der Pro League für Mittwochabend eine weitere Besprechung zu diesem Thema anberaumt.
Weniger Übertragungen hätten für die AS und die weiteren Clubs Nachteile. "Grundsätzlich finden wir es natürlich sehr schade, dass nicht alle Spiele gezeigt werden. Das ist schon ein Verlust in der Wahrnehmung, in der Aufmerksamkeit, im Service für unsere Fans, für die Sponsoren, das ist ganz klar. Aber es muss auf der anderen Seite auch eine Wirtschaftlichkeit gegeben sein - auf allen Seiten. Insofern habe ich auch Verständnis dafür, dass man andere Wege sucht", betont Henkel.
Wenn es so kommt und je Spieltag nur noch vier der acht Spiele übertragen werden, stellt sich die Frage der Auswahl und der anzuwendenden Kriterien. "Bis Februar ist das Ziel, allen Vereinen eine ausgewogene Sichtbarkeit zu verschaffen. Ab März könnte die Auswahl der Spiele eher nach sportlichen Kriterien erfolgen", erklärt Mosselmans.
Wirtschaftlicher Schaden droht
Eine geringere Präsenz durch weniger Übertragungen schließt auch wirtschaftliche Folgen nicht aus. "Der Liga, allen Mannschaften wird natürlich auch ein wirtschaftlicher Schaden entstehen", erklärt der AS-Generaldirektor. "Auf der anderen Seite hat man natürlich jetzt einen Verteilerschlüssel, der einen hohen Anteil an Solidarität hat durch die Erstligaclubs für die zweite Liga. Und Dinge sind dort eben auch an der Stelle ausgeglichen worden. Also die Einnahmen für die Clubs der Zweiten Liga sind eigentlich so hoch wie noch nie vorher. Und damit hat man natürlich auch eine geringere Präsenz im Fernsehen sicherlich schon mal im Vorgriff ein bisschen ausgeglichen."
Im Gespräch ist derzeit auch, verstärkt auf automatisierte Kameras zu setzen und diese zu nutzen, um die übrigen Spiele der Liga zu zeigen. Man untersuche diese Möglichkeit zusammen mit der Pro League, so Jan Mosselmans von DAZN. Henkel hält eine solche Lösung für denkbar: "Das ist auf jeden Fall ein Kompromiss. Es gibt Kamerasysteme in den Stadien, die das zulassen würden."
"In welcher Qualität das dann am Ende geschehen wird, kann ich nicht beurteilen. Dafür habe ich technisch nicht die Informationen, die dazu notwendig wären. Aber es ist natürlich dann zumindest eine Chance, über einen Stream das Spiel zumindest aus einer Übersichtsperspektive verfolgen zu können", sagt der AS-Generaldirektor.
Moritz Korff