Vier Tische mit Schachbrettern stehen in der Mitte der Mehrzweckhalle Herbesthal. Und es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen - oder Laufen, besser gesagt. Teils nicht mal zwei Sekunden bleiben die Spieler am Brett. Ein kurzer Schachzug, schnell die Stoppuhr betätigt und dann sind wieder die Beine gefragt. Einmal ans Ende des Spielfelds und wieder zurück.
Kopf und Körper sind bei der Sportart gefordert, deren erstes Turnier überhaupt 15 Teilnehmer in die Mehrzweckhalle Herbesthal gelockt hat. "Der Jüngste ist neun, der Älteste ist 59", sagt François Van Lishout, der Chessrun erfunden hat und selber mitmacht. Auch aus Namur, aus Brüssel und aus Flandern seien Teilnehmer angereist, berichtet er. "Eigentlich für einen Sport, der gerade erfunden wurde, und beim ersten Turnier überhaupt ist das schon ein gutes Resultat", findet Van Lishout.
Mit zwei Mitstreitern hat er mittlerweile die International Chessrun Federation gegründet. "Wir versuchen jetzt in ganz Belgien erst mal, Leute dazu zu motivieren, auch Turniere zu organisieren und irgendwann dann die belgische Meisterschaft zu machen", sagt der Herbesthaler. Aber sein Blick geht bereits über die Landesgrenzen hinaus. "Mein langfristiges Ziel ist es, das international zu machen und dass eines Tages die besten Schachspieler der Welt auch so etwas machen möchten."
Radio-Interview mit François Van Lishout:
Moritz Korff