"Es geht darum, Routinen zu entwickeln und körperlich voranzukommen", sagte AS-Trainer Bruno Pinheiro nach dem 1:1 im Vorbereitungsspiel in Bonn. "Im Moment schauen wir nicht auf den Gegner, sondern arbeiten nur an den Grundlagen der Spielidee."
Pinheiro schickte vor 441 Zuschauern im Bonner Sportpark Nord eine ganz junge Startelf ins Rennen. Und die Mannschaft hatte in der Anfangsphase zwar nicht mehr Ballbesitz als Bonn, aber doch einige ordentliche Ansätze im Spiel nach vorne.
In der 19. Minute hätte es im Eupener Tor scheppern müssen. Die AS praktizierte Kurzpassspiel im eigenen Strafraum, Bonns Serhat Koruk ging dazwischen und hatte freie Schussbahn. Julian Renner wehrte dessen Schuss zur Ecke ab.
In der 30. Spielminute versuchte es Eupens Victor Tihon im Anschluss an einen Eckstoß mit einer Direktabnahme, der Ball segelte knapp über das Bonner Gehäuse. Ansonsten bot die erste Hälfte viel Leerlauf im Mittelfeld, der Schiedsrichter pfiff gar 30 Sekunden vor dem Abschluss der 45. Minute ab.
Kurz nach dem Seitenwechsel musste AS-Schlussmann Renner dann hinter sich greifen. Bonns Jonas Berg hatte in der 49. Minute nach einer Hereingabe von der linken Seite eingeschoben. Da machte die Eupener Deckung nicht gerade einen aufgeräumten Eindruck.
Nicht bloß aufgrund des Treffers: Bonn bestimmte jetzt deutlich das Geschehen. Kuriosum (und Zeugnis der Partie als Vorbereitungsspiel) in der 72. Minute: Pinheiro wechselte fast vollständig, brachte gleich neun neue Spieler.
Gut eine Viertelstunde vor Schluss fiel wie aus dem Nichts fast der Ausgleich: Alexandre Pirard versuchte es mit einem Lupfer über den aufgerückten Bonner Torhüter, zielte aber etwas zu hoch.
Ade Oguns alias Wedingo hatte in der 85. Minute mehr Erfolg. Eine Flanke von Scott Kennedy vollendete er zum 1:1. Bei einem Konter hätte die AS zwei Minuten darauf sogar nachlegen können.
Für die Bonner war es letzte Testlauf vor dem Saisonbeginn, so weit ist die AS noch lange nicht. Auftakt in der Challenger Pro League ist für die Eupener am 9. August gegen den RFC Lüttich. Am Sonntag um 13:30 Uhr wird erst einmal weitergetestet, und zwar in einem Spiel hinter verschlossenen Türen gegen den Antwerp FC.
Moritz Korff