Die Zahl kann sich sehen lassen: 76 GT3-Fahrzeuge werden beim 24-Stunden-Rennen am 28. und 29. Juni starten, so viele wie noch nie. Das haben die Veranstalter von SRO beim ersten von zwei Trainingstagen ("Prolog") auf der Rennstrecke von Spa-Francorchamps am Dienstag angekündigt.
Im Vergleich zur Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag im vergangenen Jahr ist nicht nur die Zahl der Fahrzeuge gestiegen, auch die Zahl der Hersteller: Corvette kommt hinzu, damit treten zehn Hersteller gegeneinander an. Mercedes-AMG hat zwölf – und damit die meisten – Autos im Feld, BMW und Porsche sind mit elf Autos vertreten, Ferrari mit zehn. Dazu gesellen sich Aston Martin, Audi, Ford, Lamborghini und McLaren.
15 ehemalige Sieger sind dabei, darunter auch die Vorjahressieger Marco Sörensen, Nicki Thiim und Mattia Drudi im Aston Martin Vantage des belgischen Teams Comtoyou. "Wie man das Rennen am besten beschreibt? Es ist pures Chaos da draußen, aber Chaos im guten Sinne", grinst Nicki Thiim.
Kamui Kobayashi (Mercedes AMG Goodsmile Racing), der wegen des Sechs-Stunden-Rennen am vergangenen Wochenende schon seit einer Woche in Belgien ist und sich "inzwischen ganz wie zuhause" fühlt, beschreibt den Verkehr auf der Strecke augenzwinkernd "so wie in Tokio".
Für Valentino Rossi (WRT-BMW) geht es vor allem darum, es besser zu machen als in den vergangenen Jahren. "Mein bestes Ergebnis hier ist P6, das will ich toppen. Aber es ist nun mal ein sehr spezielles Rennen mit den besten GT-Fahrern der Welt. Wir haben allerdings eine Top-Mannschaft."
Teamkollege Kevin Magnussen drehte am Dienstag seine ersten Runden im BMW M4 GT3. "Der GT3 ist langsamer als das Hypercar vom letzten Wochenende, aber er fühlt sich so viel schneller an. Ich werde viel von Vale und René (Rast) lernen. Ich denke, wir werden Spaß haben!"

22 Belgier im Feld
Die Belgier sind wie immer bei den 24h de Spa stark vertreten, nicht nur durch vier Teams (Boutsen, Comtoyou, Haas und WRT), sondern auch durch 22 Fahrer. Erfahrenster Belgier ist Stéphane Lemeret (Ferrari AF Corse), der zum 24. Mal antritt. "Vielleicht ist es dann auch gut. Mein Problem ist: Ich stehe nachts nicht gerne auf", scherzte Lemeret, der in der Pro-AM-Klasse startet.
Maxime Martin hat auch schon fast 20 Ausgaben hinter sich und bereits oben auf dem Treppchen gestanden (2016). "Wenn ich das Geheimrezept für den Sieg kennen würde, würde ich es auf gar keinen Fall verraten!", lacht Martin. "Es fängt aber alles damit an, das Auto in einem Stück über die Distanz zu bringen."
In der Pro-Kategorie mit Chancen auf den Gesamtsieg starten neben Maxime Martin auch Alessio Picariello (Porsche 911 Rutronik Racing), Dries Vanthoor, Charles Weerts und Ugo De Wilde (WRT-BMW). Insgesamt sind mehr als 280 Fahrer aus 40 Ländern dabei.
Erstes Highlight für die Fans ist traditionell die Fahrerparade am Mittwoch. Donnerstag und Freitag finden die Trainings und Qualifyings statt. Das Rennen startet am Samstag (28. Juni) um 16:30 Uhr. Headliner für das Konzert am Samstagabend sind der französische DJ Kungs und Kid Noize aus Brüssel.
Katrin Margraff