Ferrari bleibt in der Langstrecken-WM bisher das Maß aller Dinge, auch in der Qualikation für das Sechs-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps war der italienische Rennstall unschlagbar.
Antonio Fuoco im Ferrari #50 sicherte sich mit einer Zeit von 1:59,617 Minuten die Pole Position für das Rennen am Samstag und machte damit den Fehler in der Qualifikation beim letzten Rennen in Imola wett. "Ich bin happy. Obwohl es zuletzt in der Quali nicht so lief, habe ich versucht, ruhig zu bleiben. Ich weiß, was ich wert bin. Gestern schon war das Feeling mit dem Auto wirklich gut. Ich habe mich nur auf mich konzentriert und das hat funktioniert."
Auch Platz zwei und drei gingen an Ferrari mit Robert Kubica in der #83 (+0,347) und Antonio Giovinazzi (#51, +0,584). "Natürlich ist das für Ferrari ein guter Start in das Wochenende. Aber die Punkte gibt es morgen", sagt Fuoco. "Das Rennen wird lang und hart und die Konkurrenz schläft nicht. Viele sind im Rennen stärker als in der Qualifikation, daher wird es morgen sicher nicht so eine klare Kiste werden. Aber es ist natürlich immer besser, vorne zu starten."
Best of the Rest
Für Staunen sorgte Stoffel Vandoorne mit einem Ausrufezeichen für das schwächelnde Peugeot-Team. Vandoorne stellte die #94 mit 0,601 Sekunden Rückstand auf Startplatz vier - nur 0,017 Sekunden hinter Platz drei. Auch das Schwesterauto #93 schaffte es in den zweiten Teil der Qualifikation ("Hyperpole"), der Peugeot #93 geht von Startplatz sieben ins Rennen.
"Es war eine gute Qualifikation, das Auto war wettbewerbsfähig und ich habe eine gute Runde zusammenbekommen", sagt Stoffel Vandoorne. "Es ist toll für das Team, beide Autos in den Top Ten zu haben. Platz vier ist eine gute Startposition, jetzt müssen wir noch ein fehlerfreies Rennen abliefern."
Dann könnte sogar das Treppchen herausspringen. "Man soll nie nie sagen. Alles ist möglich in der WEC. Ferrari sieht sehr stark aus und wird schwer zu schlagen sein, aber wie man in den letzten Rennen gesehen hat, machen sie auch Fehler. Das müssen wir ausnutzen."

Startplatz fünf und sechs sicherten sich Alex Lynn im Cadillac #12 und Mick Schumacher im Alpine #36. Für Robin Frijns im BMW #20 reichte es nur zu Startplatz acht. Platz neun und zehn gingen an die Alpine #35 und den Cadillac #38.
Laurens Vanthoor startet nicht in den Top Ten. Teamkollege Kévin Estre geriet mit dem Porsche #6 im ersten Qualifying-Teil ins Kiesbett, was der Heckflügel nicht unbeschadet überstand. Damit war das Qualifying zu Ende, genauso wie für die Porsche #5 und #99 (Proton). Die drei Porsche starten hinter dem BMW #15 von Platz zwölf, 13 und 14. Auch für beide Toyota und beide Aston Martin war die Qualifikation nach dem ersten Teil zu Ende.
Lexus auf GT3-Pole
In der Klasse LMGT3 drehte Finn Gehrsitz im Lexus #78 (Akkodis ASP Team) die schnellste Runde in 2:17,732 Minuten - und das bei seinem dritten WEC-Rennen. Für Lexus ist die Pole eine Premiere. Zweitschnellster war Eduardo Barrichello, der Sohn von Rubens Barrichello, im Aston Martin #10 (Racing Spirit of Léman). Dritter wurde Ben Tuck im Ford Mustang #77 (Proton Competition). Valentino Rossi stellte den WRT-BWM #46 auf Startplatz neun.
Für die beiden Belgier in der LMGT3 war das Qualifying nach der ersten Runde vorbei. Tom Van Rompuy verpasste die Top Ten nur knapp, die Corvette #81 (TF Sport) landete auf Platz elf. "Allerdings mit 0,458 Sekunden hinter Platz zehn. Ich hätte vielleicht zwei Zehntel herausfahren können, aber keine vier. Auch morgen wird es schwierig, weit nach vorne zu kommen", fürchtet Van Rompuy.
Der Mercedes #61 von Iron Lynx mit Maxime Martin startet nur von Platz 15 bei den LMGT3.
Katrin Margraff