Der Vizeweltmeister nahm gegen die belgischen Handball-Herren direkt das Heft in die Hand. Die Roten Wölfe blieben in den ersten zehn Minuten in der Hasselter Alverberg-Hall in Reichweite. Raphaël Kötters traf in der 10. Minute zum 4:5. In den nächsten Minuten drehten die Kroaten aber auf und setzten sich deutlich von den Hausherren ab. Fünf Tore betrug der Vorsprung der Gäste nach knapp zwanzig gespielten Minuten.
Die kroatische Abwehr blieb auch in der Folge ein unüberwindbares Hindernis für die Roten Wölfe, die sich an den physisch stärkeren Gästen buchstäblich die Zähne ausbissen. Ein erfolgreich durch Kötters abgeschlossener Kempa-Trick beendete in der 23. Minute der ersten Halbzeit die rund elfminütige Torflaute der Hausherren (6:12). Die mangelnde Wurfausbeute, gepaart mit Fehlern im Spielaufbau, ließen das Polster der Kroaten bis zur Pause auf acht Tore anwachsen (8:16).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stand mit Nick Braun ein weiterer Ostbelgier auf der Platte. Braun trug sich direkt in die Torschützenliste der Wölfe ein und verkürzte auf 9:16. Auch das nächste Tor ging auf das Konto eines Ostbelgiers. Mit seinem vierten Treffer des Abends traf Kötters zum 10:17. Die jungen Roten Wölfe kamen zwischenzeitlich bis auf sechs Tore an den Vizeweltmeister heran. Das war aber nur eine Momentaufnahme, denn als die Kroaten das Tempo wieder erhöhten, wurde auch der Abstand wieder deutlicher. Nach 46 gespielten Minuten war der Rückstand der Belgier erstmals zweistellig (15:25).
Hubo-Keeper Arthur Vanhove sorgte mit seinen Paraden dafür, dass es für die Belgier nicht ganz so peinlich wurde und es knapp fünf Minuten vor dem Ende immer noch bei einem Zehn-Tore-Rückstand blieb. Eine kurze Beschleunigung der Kroaten ließ das Polster wieder auf dreizehn Tore anwachsen. Am Ende mussten sich die Roten Wölfe mit 22:34 geschlagen geben.
Am Sonntag bestreiten die Roten Wölfe gegen Tschechien das letzte EM-Qualifikationsspiel der zweiten Qualifikationsphase. Die Handball-EM wird im kommenden Jahr in Dänemark, Norwegen und Schweden ausgetragen. Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich genau wie die vier besten Gruppendritten der acht Qualifikationsgruppen direkt für die Europameisterschaft.
Christophe Ramjoie