Seit dem 5. Dezember des letzten Jahres ist bekannt, dass sich die AS-Besitzerin, die Aspire Zone Foundation, in Verhandlungen mit Qatar Sports Investments über eine mögliche Übernahme der AS Eupen befindet. Seither ist so gut wie nichts über den Stand der Gespräche nach außen gedrungen.
Die Ungewissheit darüber, wie es am Kehrweg weitergehen soll, ist nichts Neues. 14 Spielerverträge laufen zum 80. Geburtstag des Vereins aus, 20 Spieler stehen noch mindestens eine weitere Saison unter Vertrag. Darüber hinaus gibt es rund 70 weitere Angestellte beim einzigen ostbelgischen Profi-Fußballclub, die sich fragen, wie es weitergeht.
Diese Frage wurde in der Vergangenheit schon mehrfach gestellt. Doch jetzt ist es aufgrund der laufenden Verhandlungen etwas anders. Ein Indiz, dass es am Kehrweg weitergeht, ist mit Sicherheit die Lizenz für die kommende Saison.
Manch einer zieht bei der aktuellen Übernahme-Geheimniskrämerei Parallelen zur Übernahme durch Aspire im Jahr 2012. Der Vergleich hinkt jedoch. Damals war die AS faktisch pleite und hatte kaum Aussichten, den Profifußballbetrieb am Kehrweg aufrechtzuerhalten. Die ersten Gerüchte über ein mögliches Engagement des katarischen Investors in Eupen kamen im März 2012 auf. Im Juni desselben Jahres folgte die Bestätigung.
Seitdem gab es unter katarischer Führung immer wieder Kurswechsel beim Projekt AS Eupen. Nach acht Jahren endete in der vergangenen Saison das Kapitel Bel-Etage des belgischen Profifußballs - die zweifelsohne erfolgreichste Periode in der 80-jährigen Vereinsgeschichte. Der Klassenerhalt in dieser Saison - eine Etage tiefer - wurde mehr schlecht als recht geschafft.
Die offenen Fragen bleiben - und werden vorerst auch nicht beantwortet werden. Wie lange die Ungewissheit noch andauern wird, weiß offenbar nur Katar, wo man sich, wie schon bei der ersten Übernahme, konsequent in Schweigen hüllt und erst dann reden wird, wenn alle Details geklärt sind. Das passt gut in die Region, denn in Eupen sagt der Volksmund ja: Net mulle, werke!
Christophe Ramjoie
Der Verfasser dieses Berichtes hat wohl wochenlang auf einer einsamen Insel nur die Bildzeitung gelesen …