Gegen den amtierenden Europameister erwischten die Red Flames einen echten Traumstart. Tessa Wullaert sorgte im Löwener Den-Dreef-Stadion bereits in der vierten Minute für den ersten Treffer der belgischen Fußball-Frauen. Die belgische Rekordtorschützin, die bei der 0:5-Niederlage der Belgierinnen gegen England am Freitag gefehlt hat, war am Dienstagabend in Topform.
Nach Freistoß von Wullaert von der linken Seite war Vanhaevermaet mit dem Kopf zur Stelle und traf zum 2:0. Die Fans im Stadion schauten sich fast schon ein wenig verwundert an, als Wullaert mit ihren 90. Länderspieltor für das 3:0 in der 29. Minute sorgte. Die Hereingabe kam von Davina Philtjens. Vier Minuten später agierte die Vorlagengeberin unglücklich im eigenen Strafraum. Es gab Elfmeter für die Engländerinnen. Mead verwandelte unten links und verkürzte (3:1).
Die Europameisterinnen waren in Löwen in der zweiten Halbzeit bemüht, die drohende Auswärtsniederlage zu verhindern. Die Flames wehrten sich mit allen Mitteln, um den ersten Saisonsieg dieser Nations-League-Saison abzusichern, und hielten die Engländerinnen weitestgehend aus der Gefahrenzone. Entlastung gab es nur selten, aber wenn, dann wurde es auch gefährlich.
Beim Schuss der englischen Kapitänin Willamson war Flames-Keeperin Lichtfus gefordert, um den Ball mit einer Hand noch über den Querbalken zu lenken. Die Engländerinnen drängten weiter, aber die Minuten eilten ihnen davon. Zehn Minuten vor dem Ende gelang ihnen der Anschlusstreffer. Die kurz zuvor eingewechselte U19-Nationalspielerin Agymang traf herrlich mit ihrer ersten Ballberührung (3:2).
Die Belgierinnen waren nun bis zum Schluss unter Druck, aber sie hielten stand und setzten sich mit 3:2 gegen England durch. Es war der erste Sieg unter der neuen Nationaltrainerin Elisabet Gunnarsdottir.
Am kommenden Spieltag der Nations League empfangen die Flames Spanien, bevor es vier Tage später nach Portugal geht. Der Gruppensieger zieht in die Finalrunde. Der Dritte der Gruppe spielt in Play-offs um den Klassenerhalt. Der Gruppenletzte steigt in die B-Liga der Nations League ab.
Christophe Ramjoie