Sieben Veränderungen gab es in der Aufstellung im Vergleich zur 1:3-Niederlage im Hinspiel. Die größte Überraschung gab es wohl im Tor, denn Nationaltrainer Garcia verzichtete auf einen Einsatz von Rückkehrer Thibaut Courtois und vertraute stattdessen Matz Sels. Faes und der am Donnerstag gesperrte Castagne sollten die Abwehr stabilisieren. Debast rückte ebenfalls in die Abwehr. Im Mittelfeld kamen diesmal Vanaken und Raskin für den gesperrten Tielemans zum Zug. In der Offensive nur eine Veränderung. Doku stand anstelle de Ketelaeres auf dem Spielfeld.
Mit dem 1:3 aus dem Hinspiel im Rücken waren die Belgier in der mit 20.000 Zuschauer ausverkauften Genker Arena gezwungen, die Initiative gegen tief stehende Ukrainer zu übernehmen. Einen ersten gefährlichen Abschluss der Teufel gab es aber erst in der 23. Minute, als sich De Bruyne gegen zwei Gegenspieler durchsetzen konnte. Sein Schuss von der linken Strafraumkante rauschte knapp am rechten Pfosten vorbei. Fünf Minuten später die Ukrainer durch Zinchenko aus der Distanz ein erstes Mal gefährlich.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde die Belgier mit mehr Druck auf die ukrainische Abwehr. Dokus Schuss konnte in der 35. Minute zur Ecke abgeblockt werden. Die wurde dann zur bis dahin gefährlichsten Aktion. Der Kopfball des ukrainischen Spielers Vanat knallte an den rechten Pfosten. Kurz vor der Pause noch ein gefährlicher Freistoß von Kapitän De Bruyne, bei dem der ukrainische Keeper Lunin aber rechtzeitig die Hände oben hatte, um zur Ecke zu klären. Torlos ging es in die Pause.
Die Belgier machten auch im zweiten Durchgang Dampf. Doku setzte sich in der 52. Minute über rechts durch, gab dann in die Mitte, wo Castagne den Fuß hinhielt, aber zu zentral auf Lunin abschloss. Die Ukraine ließ wenig Torgefahr der Belgier zu, die gegen den Defensivblock einfach wenig Mittel fanden. Nach 62 gespielten Minuten hätten die Belgier in Führung gehen müssen. Nach De Bruynes guter Ecke stand Lukaku völlig alleine vor dem Tor und köpfte den Ball aber nur neben das Tor.
Nationaltrainer Rudi Garcia bewies in der 69. Minute ein glückliches Händchen mit der Einwechslung Maxim De Cuypers. Der Brügger Spieler traf nämlich nur eine Minute nach seiner Einwechslung zum 1:0 für die Roten Teufel. Eine Brügger Co-Produktion führte in der 74. Minute beinahe zum 2:0. Vanakens Kopfball nach De Cuypers Flanke konnte aber noch geklärt werden. Die Belgier machten weiter Druck und belohnten sich in der 74. Minute mit dem Ausgleich durch Lukaku. Eine starke Flanke de Bruynes erreichte Belgiens wuchtige Sturmspitze, die mit einem Seitfallzieher zum 2:0 traf. Die Hinspiel-Niederlage war nun egalisiert. Auf der Gegenseite hatte Dovbyk die Chance auf den Treffer für die Ukrainer, doch Sels im Tor der Belgier wusste den Ball von der Linie zu kratzen.
Die Belgier, gepusht von der Genker Arena, drängten weiter und wollten die Entscheidung in der regulären Spielzeit. Erst rauschte Saelemakers Schuss in der 84. Minute knapp über das Tor der Ukrainer. Zwei Minuten später schloss Lukaku nach herrlichem Zuspiel von Hans Vanaken ins lange Eck ab und traf zum 3:0.
Christophe Ramjoie