In dieser Saison gab es bei der AS Eupen selten Grund zur Freude. Der Glaube auf Besserung beim Absteiger hat viele Dämpfer erhalten. Warum soll es ausgerechnet auf der Zielgeraden besser werden? "Man kann mir vieles nehmen, aber meinen Optimismus nicht", sagt AS-Trainer Mersad Selimbegovic auf diese Frage.
Der AS hat es in dieser Saison oftmals an Stabilität gefehlt. "Das, was uns wirklich fehlt, ist Konstanz in der Startelf, Konstanz im System, bei dem wir uns auf die Jungs verlassen können. Wir sind in diesem Jahr Rekordhalter bei Gelb-Roten und Roten Karten. Wir haben leider auch immer wieder Kranke und Verletzte. Das ist, was uns fehlt, um stabiler zu bleiben."
Die Fehlerquote bei der AS ist in dieser Saison besonders hoch und kommt immer wieder auch aus ganz unterschiedlichen Ecken. Einer der Schwachpunkte ist die Besetzung des wichtigen Postens im defensiven Mittelfeld. "Wenn Niang fit ist, haben wir einen Sechser, der aber keine Konstanz hat. Ansonsten ist es die ganze Zeit ein Improvisieren."
Gegen die junge Garde der Anderlechter muss aber weniger improvisiert werden. Nathan Bitumazala und auch Scott Kennedy haben wieder mit der Mannschaft trainiert, werden aber gegen die Anderlechter zumindest nicht von Beginn an auflaufen. Gleiches gilt wohl auch noch für Plastun und Hendrickx, denen der Trainingsrückstand noch anzumerken ist. Plastun wäre zumindest eine Option für die so wichtige Sechser-Position, aber auch risikobehaftet.
Positive Signale gab es zumindest diese Woche, was die Vertragsverlängerungen einiger Spieler anbelangt. Mit Caliskan und Dalla Costa konnten zwei Talente längerfristig an den Verein gebunden werden. "So ist es auf jeden Fall positiv, wenn junge Spieler, die schon Schritte in ihrer Entwicklung gemacht haben, sich bereit zeigen, mit Herz und Leidenschaft hier zu bleiben. Danach strebt jeder Verein. Ich finde beide sehr interessant und hoffe, dass sie gesund bleiben und den nächsten Schritt machen."
Der nächste Schritt in Richtung einer sorgenfreien Zukunft wäre ein dritter Heimsieg, um zumindest die Abstiegssorgen beiseite zu legen. Was die Zukunft des Vereins anbelangt, liegt das Schicksal ohnehin nicht in Ostbelgien, sondern es wird in Katar entschieden, wie es am Kehrweg weitergehen wird.
Christophe Ramjoie
Ganz Ehrlich wer geht denn noch nach AS Eupen schauen lächerlich