Günter Brüll ist mit seinen 81 Jahren immer noch ein gern gesehener Stammgast im Kehrwegstadion. Seine Anfänge als Fußballer sind immer noch sehr präsent in seinem Kopf.
"Mein Fußballplatz war der Werthplatz. Ich spielte da mit einigen, die sechs oder sieben Jahre älter waren als ich", erzählt er. "Auf dem Werthplatz standen zu der Zeit noch sehr viele Bäume und unser Fußballfeld ging von der Werthkapelle fast bis zur Straße, da war ja kaum Verkehr. Rudolf Scholl wohnte da und sein Bruder Herbert, der Torwart war, und die spielten damals schon bei der AS und ich durfte bei denen nach Feierabend mitspielen."
Mit 16 Jahren hat Brüll dann den Sprung in Eupens "Erste" geschafft und war von da an kaum noch wegzudenken. Sein Traum war aber ursprünglich ein ganz anderer. "Ich wollte immer Torwart werden. Wir hatten zuhause einen Garten und ich spielte dort mit meinem Bruder und meinem Vetter, der nebenan gewohnt hat, und ich habe immer im Tor gespielt. Ich hatte immer Spaß daran, mich schwarz zu machen."
Die erfolgreichste Saison Brülls war vor 50 Jahren, als die Mannschaft 1974 beinahe den Sprung in die 1. Division geschafft hatte. "Gebauer war der entscheidende Mann. In der Saison hat er 23 Tore gemacht von insgesamt 59. Vandormael war unser Trainer. Unser System war es, aus der Deckung heraus zu spielen. Wir spielten dann eben mit Gebauer, der antrittsschnell und torsicher war. Wir ergänzten uns, aber der Torgefährlichste war Gebauer. Wir legten direkt los. Nach zehn Minuten oder einer Viertelstunde hatten wir meistens schon ein bis zwei Tore geschossen. Dann hatten wir einen Vorsprung, den wir auch halten konnten", erinnert sich Brüll.
Danach kam der Bruch. Mit 33 das Ende am Kehrweg, um noch zwei Jahre in Raeren aktiv zu spielen. Die AS trug und trägt er immer im Herzen.
2005 dann die Rückkehr in neuer Funktion an den Kehrweg. "Als das Stadion umgebaut worden ist, kamen Dieter Steffens, Ralph Lentz und Manfred Theissen auf mich zu und haben mich gefragt, ob ich die Leute nicht ein bisschen betreuen möchte, wenn die oben essen kommen und so hat sich das dann ergeben."
Bis heute ist Brüll bei jedem Spiel dabei und ist so etwas wie die Visitenkarte des Clubs. "Für mich ist das eine Bereicherung und ich habe dadurch einige schöne Erfahrungen gehabt."
Christophe Ramjoie